Dienstag, 28. Januar 2014

Da bin ich wieder!

Hallo meine Lieben! Ich hoffe es geht Euch allen gut! Nach etwas längerer Zeit melde ich mich nun mal wieder. In den letzten Wochen war alles ein bisschen hektisch und wir hatten sehr viel zu tun. Dazu gleich mehr!
Erstmal:
Mir geht es ziemlich gut. Leider ist die Halbzeit schon vorbei und mit großen Schritten geht es aufs Ende zu. Letzte Woche habe ich schon mein Flugticket bekommen und zuerst habe ich mich ziemlich gefreut, aber dann habe ich mir auch selber Fragen gestellt, wie zum Beispiel, ob ich wohl wieder zurückkomme? Was möchte ich denn nun jetzt studieren? Und noch viel, viel mehr Fragen taten sich auf! Somit wurde das Flugticket nach ganz, ganz, ganz weit hinten in den Schrank geräumt, denn in den nächsten Wochen steht auch noch hier soviel an:
Unser Projekt ist in der heißen Phase; im März und Mai sind Youthcamps; Ende Februar ist unser Zwischenseminar; Anfang Februar mache ich ein Praktikum in einer Bank und Isa und ich wollen eigentlich noch in den Osten Ugandas reisen! Wie sollen wir das alles unter einen Hut kriegen??
Wie ihr merkt wird mir hier nicht langweilig. Gut so! In den Vorbereitungsseminaren wurde einem immer erzählt, dass nach 5 Monaten ein Tief eintritt. Man hat sich an alles einigermaßen gewöhnt und viele Sachen fangen an zu nerven. Das ist wohl an mir vorübergegangen. Ich habe mich an vieles gewöhnt. Sei es der Stromausfall (am Wochenende bekommen wir erst abends Strom), das warme Wetter, die Muzungu-Rufe oder die Heiratsanträge. Das Einzige was immer noch stört, ist das Zeitmanagement...ich muss aber auch ehrlich zugeben, dass wir mittlerweile auch regelmäßig zu spät kommen. Wir adaptieren!

Jetzt aber zu den letzten Wochen. Unser ERSTES TRAINING hat stattgefunden! Voller Aufregung sind wir zu den Gruppen. Und auch unsere Teilnehmer waren aufgeregt, angespannt und interessiert. Isa und ich haben auch immer schön mitgemacht und ich kann jetzt stolz verkünden, dass ich eine exellente Seifen-, Kerzen-, Schuhe-, Mückenschutzmittel-, Schuhcrememacherin bin! Die meisten Sachen sind echt einfach herzustellen. Bestellungen bitte an meine E-Mail Adresse ;)

Wir haben übrigens einen eigenen Web-Auftritt! Ihr könnt dem Projekt folgen unter: http://bushenyiproject.wix.com/empocom

Jedenfalls haben nicht nur die Teilnehmer das Training genossen, sondern auch ich. Isabelle und ich waren immer aufgeteilt, so dass Deutsch sprechen keine Option war. Englisch auch eher nicht, weil die meisten Menschen in den Dörfern kein Englisch können. Ab und zu wird man dann auf Ryankole angesprochen und die älteren Frauen lieben es einem lange Geschichten zu erzählen. Also sitze ich da, höre zu, verstehe aber nichts. Doch dann haben sie mir Sachen gesagt, die ich einfach nachgesagt habe und meine Chefin hat mir dann im Nachhinein immer erklärt, was das bedeutet. Isa und ich wollen uns jetzt auf jeden Fall einen Lehrer suchen, der uns die Sprache beibringen kann.

Ansonsten waren wir an einem Wochenende noch in einem Youthcamp in Mbarara. Dort haben wir viele Leute in unserem Alter kennengelernt, mit denen wir eine Menge Spaß hatten. Abends hatten wir ein Lagerfeuer, wir haben Spiele gespielt und einfach nur viel geredet und uns ausgetauscht! Dieses Wochenende habe ich sehr genossen, auch wenn wir da waren um zu arbeiten! Jetzt gehen wir also in die Planung von unseren zwei Youthcamps. Das wird bestimmt lustig und Isa und ich haben schon echt gute Ideen.

Was war sonst so? Wir bekommen mitterweile regelmäßig das Auto unserer Chefin und können somit ziemlich schnell irgendwo sein und geben weniger Geld aus, da die Bodas meistens teurer sind, als das Benzin für das Auto. Auch wenn wir mit unserer Chefin unterwegs sind, fährt nicht sie, sondern wir. Letztens sind wir mit dem Mann unserer Chefin und unserer Chefin gefahren. Ihr Mann und sie saßen vorne; er ist gefahren; Isa und ich ssaßen hinten. Familiengefühl 100%. Wenn Leute unsere Chefin auf uns ansprechen sagen auch alle immer: ''Deine Töchter''. Wenn man hier als Familienmitglied bezeichnet wird, ist das eine der größten Ehren, die einem wiederfahren können. Ein schönes, unbeschreibliches Gefühl!

So, ich muss jetzt auch wieder zur Arbeit! Also lasse ich lieber noch ganz viele Bilder sprechen!

Teilnehmer nehmen die Zutaten unter die Lupe

Erklärungen

Rühren, Rühren, Rühren

Die Seife soll natürlich auch hautfreundlich sein

Getestet wird sie auch 

Schuhcreme!

Kohle klein schlagen.

Zu feinem Pulver

KOchen

und abfüllen

Moskitoschutzmittel




feste Seife!

danach nur noch kühlen!

Die Gruppe mit den Schuhen







Youthcamp




Donnerstag, 9. Januar 2014

Die große Weihnachtsreise

Frohes Neues Jahr 2014! Ich hoffe, dass Ihr alle gut in das neue Jahr gerutscht seid!? Ich bin nun seit einem Tag wieder zuhause und möchte Euch nun berichten, was in der letzten Zeit passiert ist:

Angefangen hat alles damit, dass wir vor Weihnachten mit unserer Chefin nach Kampala gefahren sind. Dort haben wir zwei Nächte bei anderen Freiwilligen verbracht. Auf dem Plan stand an  oberster Stelle, dass wir unsere Pässe im Headquarter abholen müssen. Das hat zum Glück zügig geklappt. Danach ging es weiter zum Arzt, da meine Erkältung einfach nicht besser werden wollte. Die Arztpraxis wird von einem Engländer geleitet und im Warteraum saßen ausschließlich Weiße oder andere Patienten, den man ansehen konnte, dass sie aus der Oberschicht kommen. Nach einer Stunde Warten war dann auch ich dran und die Ärztin hat mir Halsbonbons etc. verschrieben. Vorher waren meine Bemühungen umsonst, in Apotheken nach normalen Halsbonbons oder Nasenspray zu fragen. Niemand hatte so etwas...

Nach den zwei Tagen hatte ich meine Erkältung dann aber fest im Griff und unsere Reise nach Nairobi konnte beginnen. 14 Stunden haben wir bis nach Nairobi gebraucht. Dort wurden wir von Claudia und einem anderen deutschen Freiwilligen abgeholt, der in der Nähe von Nairobi lebt. Am ersten Tag haben wir Nairobi angeschaut. Im Gegensatz zu Kampala ist Nairobi deutlich westlicher. Hochhäuser, breite Straßen, feste Linienbusse, riesige Einkaufshäuser. Ich war ein bisschen überfordert.

Nach zwei Nächten sind wir dann früh morgens nach Dar es Salaam gefahren. Dort sind wir spät in der Nahct angekommen, haben dann auch erstmal ausgeschlafen und uns anschliessend noch Dar angeschaut. Dar ist wiederum auch nochmal anders als Nairobi und Kampala. Uriger, kleine Gassen, sehr muslimisch und doch auch sehr westlich. Dort haben wir uns auch eine neue Sim-Karte und unsere Tickets für unsere Fähre nach Sansibar gekauft.

Auf die Fähre ging es dann auch am nächsten Morgen. Die Überfahrt war windig und sehr schnell. Auf Sansibar mussten wir auch das erste Mal unseren Impfausweis vorzeigen (Gelbfieber). Danach wurden wir von Taxifahrern belagert und haben uns schließlich mit anderen Deutschen ein Taxi geteilt. Eine Stunde später waren wir in unserer Unterkunft. Unser Zuhause für die nächsten Tage war ein kleiner Bungalow mit einem schönen großen Bett. Das Zimmer hatte keinen richtigen Fußboden, sondern bestand aus Sand. Was richtig schön war, aber für unserer Rucksäcke eher ein sandiges Erlebnis... Als wir angekommen sind waren schon andere Freiwilligen vom Roten Kreuz da. Abends, es war der 24., saßen wir alle zusammen, haben schön gegessen, mit unseren Familien telefoniert und saßen zum Schluss noch am Strand.

An den nächsten Tagen haben wir die Seele baumeln lassen und uns zum Tauchen angemeldet. Dazu gehörte zuerst eine Stunde Übung im Pool. Wir mussten unsere Brillen unter Wasser ausleeren, unser Mundstück rausnehmen und wieder reinnehmen, das Notmundstück von einem anderen nehmen und schließlich mussten wir auch das Schwimmen üben - gar nicht so leicht! Am nächsten Morgen ging es dann richtig los! Zuerst ein kurzes Briefing und dann aufs Boot. Dort musste uns erstmal erklärt werden, wir wir uns rückwärts ins Wasser reinfallen lassen. Wir waren drei totale Anfänger und hatten zwei Lehrer dabei.
Das Wasser war angenehm warm und schwupps sind wir nach unten auf 12 Meter. Die Tiefe hat man überhaupt gar nicht gemerkt. Am Anfang hatten alle Schwierigkeiten mit dem Ausbalancieren...nicht zu hoch, nicht zu tief. Der Tauchlehrer hat dann mich und Freda an die Hand genommen und wir sind losgeschwommen. Beim ersten Mal habe ich die Unterwasserwelt noch nicht richtig wahrnehmen können. Dafür war ich viel zu konzentriert beim atmen, den Druck auszugleichen, die Tiefe zu halten und so weiter. Nach 45 Minuten war der erste Tauchgang auch beendet und auf dem Boot gab es etwas zu trinken, Ananas und die Sauerstoffflaschen wurden ausgetauscht. Kurz danach ging es dann auch wieder runter. Diesmal konnte ich auch alles mehr genießen. Ich habe total viele ''Findet-Nemo''-Fische, Seeigel, Seesterne, Aale, Korallen und mehr gesehen. Dieser Moment gehört ganz sicher zu einem dieser Momente, den man nie vergessen möchte. Nach unserem Tauchgang haben wir uns alle miteinander gefreut und noch ganz viele Fotos gemacht.

Was haben wir sonst so auf Sansibar gemacht?

Ich war dreimal in Stonetown. Stonetown ist sehr schön. Es gibt viele verwinkelte Gassen mit kleinen Geschäften und es erinnert einen sehr an Spanien oder Italien. Auffallend war natürlich, dass dort viele Frauen auch in Burkas rumgelaufen sind. Zuerst fand ich das sehr ungewohnt, konnte mich aber auch schnell daran gewöhnen. Abends war auf einem großen Platz immer eine Essenswiese aufgebaut. Dort gab es alles, was das Herz begehrt - von Döner bis Crepes. Alles superleckerschmecker!
Außerdem haben wir noch die berüchtigte Gewürztour gemacht. Ich habe viel über Pflanzen erfahren und konnte danach noch viele Gewürze einkaufen. Zum Schluss haben wir noch ganz viele Früchte zum Verzehr bekommen und einer, der uns herumgeführt hat, ist auf eine Palme geklettert, um uns eine frische Kokosnuss zu holen.

Viel zu schnell war dann auch Sylvester da. In unserer Unterkunft gab es ein riesiges Barbecue und danach saßen wir alle beisammen, haben Spiele gespielt und sind um kurz vor Mitternacht zum Strand, haben runtergezählt und sind danach noch in eine Bar zum Tanzen gegangen.

Leider mussten Isa und ich am nächsten Tag schon zurück nach Dar es Salaam, da unser Bus am 2. um 6.00Uhr fahren sollte. Zusammen mit einem anderen Freiwilligen sind wir früh morgens in den Bus gestiegen, waren abends an der Grenze zu Kenya und waren schließlich um 22 Uhr in Nairobi. Dort hat der Bus geparkt, was eigentlich gar nicht sein sollte, da wir normalerweise direkt nach Kampala weiterfahren sollten. Dann kam die Ansage: ''Weiterfahrt erst m 6.30Uhr. Neues Gesetz. Keine Busse mehr nachts in Kenya. Zu viele Unfälle in letzter Zeit.''
Die Freude war groß. Was macht man ohne Kenyanische Shilling in einer komischen Straße in Nairobi?
Wir haben also erstmal jemanden gesucht, der uns Geld wechseln konnte und sind etwas Essen gegangen. Da das einzige offene Restaurant überfüllt war, wurde kurzerhand der Laden nebenan geöffnet. Isa, Lars und ich waren zuerst wirklich geschockt. Hygiene? Fehlte weit und breit. Ich bin dann ein bisschen rumgelaufen, habe eine Knochensuppe und etliche Katzen gefunden. Danach haben wir uns dann doch lieber ein Hotel gesucht, uns dort mit einer Cola hingesetzt, unsere Handys aufgeladen und das W-Lan benutzt.
Morgens ging es dann wirklich weiter...nur nicht wie erhofft. Der Bus hat Schleichwege genommen, um nicht von der Polizei angehalten zu werden. Wir vermuten, dass wir irgendwas geschmuggelt haben. Jedenfalls wurden wir bei wirklich jeder Kontrolle rausgezogen, die Fächer, in welchen unsere Koffer waren, wurden geöffnet und kontrolliert. Selbst auf der ugandischen Seite ist ein Soldat durch den Bus und hat oben die Ablagefächer kontrolliert.
Nach 38 Stunden im Bus waren wir dann auch mal in Kampala. Freude wieder in Uganda zu sein kam auf und unsere Chefin hat uns vom Bus abgeholt. Da Lars zum Flughafen musste, um seine Freundin abzuholen, haben wir zuerst noch 3 Stunden in einem Hotel verbracht, dass ich nicht näher beschreiben will. Lasst es mich so ausdrücken: 3 Euro für das Zimmer

So sind wir dann schließlich zum Flughafen, dann schnell bei Freunden duschen gegangen und schließlich zum Frisör, denn an diesem Wochenende war die seit langem erwartete Hochzeit! Seit mehreren Tagen nicht geschlafen saßen wir da und haben an uns rumzupfen lassen. Schnell gings zur Kirche. Kurz und schmerzlos ging diese auch vorüber. Und als wir rauskommen, stand das nächste Brautpaar schon am Eingang. Massenabfertigung.

Um 16 Uhr ging dann die Feier los. Wir sind mit unseren Freunden zusammen mit dem Brautpaar eingetanzt. Dann gab es Essen und schließlich unglaublich viele Reden. Dann kam auch schon unser Einsatz. Vortanzen. Isa und ich hatten natürlich keine Peilung, was wir alle zusammen tanzen, aber wir standen mit vorne und haben unser Bestes gegeben. Hoffentlich hat das keiner gefilmt! Nach noch mehr Reden (auch wir mussten uns vorstellen) sind wir dann später alle zusammen noch in einen Club gefahren und haben dort getanzt. Isa und ich sind dann um 3 auf den Sofas in der Lounge halb eingeschlafen...
Diese Nacht konnten wir dann auch in einem schönen Hotel verbringen und sind am nächsten Tag zur Schwägerin unserer Chefin gefahren. Villa, mit Blick auf den Viktoria See.
Zwei ganze Tage haben wir es uns gut gehen lassen und sind dann endlich zurück nach Bushenyi. Hier hat uns dann mittlerweile der Alltag wieder eingeholt. Putzen, Kochen, Aufräumen, Arbeiten und der total super Regen. Das Heimatgefühl ist aber wieder da!

Wie ihr sicherlich gemerkt habt, habe ich nicht sonderlich ausführlich geschrieben. Dafür ist zu viel passiert, was ich hätte erwähnen können. Dafür möchte ich lieber eine Menge Bilder sprechen lassen.

Nächste Woche ist dann Halbezeit...Halbzeit? Ja wirklich und es ist unvorstellbar! Dann werde ich Euch auch wieder ein bisschen mehr zur Arbeit schreiben :)

Bis ganz bald und viel Spaß beim Bilder schauen!

Eure Franzi

Nairobi von oben



Im Giraffenhaus :)



Dar Es Salaam




unser Strand









Stonetown


Unsere Unterkunft


lecker!


knochensuppe in Nairobi

Auf gehts!

Alles super







ich, Isa, Arthur, Freda



Verdiente Pause :)










erfolgreich geschafft!





Warten auf das Brautpaar






Belagerung auf der Rückfahrt nach Bushenyi :O