Sonntag, 15. Dezember 2013

Ich bin dann mal weg....

Ein erkältetes Hallo in das kalte Deutschland. Anscheinend kann man sich auch hier im warmen Uganda erkälten. Jedenfalls hat es nun mich getroffen und ich lag letzte Woche zwei Tage flach. Jetzt bin ich aber wieder fit!
Daher habe ich viel bei der Arbeit verpasst, aber Isa hat mich immer auf dem neusten Stand gehalten. So wurde für morgen ein Tag im field für unser Projekt geplant. Außerdem ist unsere Chefin letzte Woche die ausgewählten Gruppen besuchen gefahren und unsere Projektakte wurde auf den neusten Stand gebracht. Außerdem hatten wir Mittwochabend eine Präsentation von unserem Projekt beim hiesigen Rotary Club und das lief auch ziemlich gut. Wir hoffen auf Unterstützung!
Am Wochenende haben wir dann Besuch von anderen Freiwilligen bekommen. Samstag hat unsere Chefin uns zu einer sehr großen Teefabrik gefahren. Dort hatten wir eine interessante Führung und ich habe erfahren, dass sie sogar Tee nach Deutschland exportieren. In Deutschland muss ich den Tee unbedingt suchen, da der wirklich gut schmeckt! Danach sind wir alle Pork essen gefahren. Es war mal wieder himmlisch gut und wir hatten alle Spaß. Abends haben wir noch alle bei Kerzenschein zusammen gesessen und uns unterhalten, Erfahrungen ausgetauscht und nochmal unsere Weihnachtspläne besprochen. 
Wir sind dann alle relativ früh ins Bett gegangen, da wir am nächsten Morgen um 5 Uhr aufstehen mussten. Chaöy und Antje aus Jinja haben uns mit Weihnachtsliedern geweckt und wir haben alle das Gleiche gedacht: ''Wie kann man an einem Sonntagmorgen nur so verdammt wach sein??''
Um 6 standen wir dann draußen und haben auf den Pick-op gewartet, den wir für einen halben Tag gebucht haben. Mit Mütze und drei Jacken bewaffnet bin ich also drauf und los ging die Fahrt. Zu Anfang war es wirklich sehr kalt, jedoch wurde es immer wärmer je näher wir dem Äquator kamen! Wir haben die Tour wie jedesmal gemacht. Dabei haben wir wieder Elefanten und noch ganz viele andere Tiere gesehen! 
Am frühen Nachmittag sind wir dann zurückgekommen und die ersten sind schon gefahren. Dann mussten Isa und ich noch waschen, bügeln und aufräumen. 
Jetzt sind nur noch Lena (Kumi) und Hannah (Mbale)da. Beide bleiben bis Dienstag! 
Montag und Dienstag werden wir arbeiten und am Mittwoch fahren wir nach Kampala, schlafen dort eine Nacht bei Pia und Carla, um dann Donnerstag nach Nairobi zu fahren. Dort bleiben wir zwei ganze Tage, fahren dann weiter nach Dar Es Salaam und werden dann mit der Fähre nach Sansibar rüberfahren! 
Dort bleiben wir dann bis zum 2. bleiben! Ich freue mich schon sehr darauf, auch wenn es das erste Mal Weihnachten ohne Familie sein wird. Jedoch bin ich mir trotzdem sicher, dass es eine unglaublich aufregende Zeit mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen auf Sansibar wird! 
Ich melde mich also erst wieder im Neuen Jahr!
Euch allen wünsche ich wunderschöne, hoffentlich weiße, Weihnachten und einen sehr rutschigen Rutsch in das Jahr 2014! 

Eure Franzi! 

alle auf dem pick-up :)

:)

Teeblätter!




alle auf dem Pick-Up






So wird es gemacht :)



Dienstag, 10. Dezember 2013

Es geht weiter!

Nachdem wir in den letzten Tagen so gut wie gar keinen Internetzugriff hatten, kann ich euch nun heute wieder auf den neusten Stand bringen!

In der letzten Woche ist bezüglich unserer Projektes sehr viel passiert! Wir haben geplant, noch eine andere Gruppe besucht, unseren Arbeitsplan weiter abgearbeitet und die nächsten Wochen nochmal detailliert besprochen. Da Isa und ich am 18.12. Richtung Sansibar via Nairobi und Dar Es Salaam aufbrechen werden, wollten wir natürlich jetzt schon wissen, was in der Zeit gemacht wird. Auf jeden Fall haben wir jetzt die Sicherheit, dass unsere ugandischen Freiwilligen dort weiter für uns am Projekt arbeiten werden!

Außerdem hatten wir letzte Woche nach langer Zeit einen richtigen freien Tag! Der wurde gebührend zelebriert...lange schlafen, riesiges Frühstück, Filme schauen und einfach die Seele baumeln lassen.
Ins Krankenhaus haben wir es letzte Woche leider nicht geschafft und werden voraussichtlich erst im nächsten Jahr dort wieder auftauchen.

Am Wochenende wollten wir eigentlich nach Fort Portal zu Claudia fahren. Freitag wurde uns aber mitgeteilt, dass wir am Wochenende arbeiten müssen. Also mussten wir Fort Portal absagen und hatten uns zu der Zeit die Arbeit am Wochenende noch anders vorgestellt....

Am nächsten Morgen sind wir um 7 Uhr mit unserer Chefin in die eine Stunde entfernte Stadt Mbarara gefahren. Dort war (wieder) ein Marathon, nun gegen Polio und von hiesigen Rotary Clubs. Dieses Mal waren wir aber nicht dort um Erste Hilfe zu leisten, sondern um selbst mit zu laufen. Schnell haben wir uns für die 5km angemeldet. Auch der Olympiasieger aus London Stephen Kiprotich war wieder da. Wir haben natürlich wieder ein Foto mit ihm gemacht! Und er konnte sich noch an uns erinnern! Das hat uns sehr gefreut!
Dann ging es weiter mit einem Fotoshooting auf dem Auto unserer Chefin zusammen mit Freunden (Ein Wunder, dass das Auto nicht zusammengebrochen ist). Wir haben uns köstlich amüsiert .... bis es losging. Die 100m bis zum Tor sind wir noch gerannt und ab da haben wir dann einen Spaziergang gemacht. Nach 2 km kam dann irgendwann ein Pick-Up mit Wasser. Klar haben wir uns da erstmal bedient und sind auf den Pick-Up aufgestiegen! Unsere Chefin und ich haben uns dann vorne hingestellt und haben so getan als würden wir rennen. Die Ugander am Rand haben uns jedenfalls kräftig zugejubelt...Isa hat uns nur ausgelacht :D
Leider hatte der Pick-Up Fahrer kein großes Erbarmen mit uns und wir mussten einen Kilometer vor dem Ziel absteigen und laufen....ins Ziel sind wir dann natürlich gesprintet!
Danach gab es noch eine Siegerehrung und Essen. Da für Rotarier ein besonderes Essen woanders veranstaltet wurde, sind wir nach dem Essen beim Event dorthin gefahren. Es gab dann Pork und wir haben es genossen....
Weil es erst früher Nachmittag war, sind wir noch Schwimmen gegangen! Das Wetter war heiß , der Pool angenehm warm. Isa und ich haben verschiedene Hebefiguren ausprobiert und versucht unserer Chefin beizubringen, wie sie im Wasser auf dem Rücken liegt ohne unterzugehen. Es wurde ein echter Spaß, da wir ihr die ganze Zeit gesagt haben, dass sie wie Holz sein soll! Also lag sie zwischendurch auf dem Rücken und hat die ganze Zeit gesagt: '' Ich werde Holz, ich werde Holz''
Anschließend gab es noch eine warme (!!!!) Dusche und wir sind in den angrenzenden Frisursalon gegangen, um uns die Haare zu föhnen.
Wir sind dann zu einer Freundin von unserer Chefin gefahren und haben dort 3 Stündchen geschlafen, bevor wir uns in Richtung Innenstadt zum Feiern aufgemacht haben. Bis 1 Uhr nachts war es nicht sonderlich aufregend, da der erste Club echt doof war. Wir sind dann zu einem anderen, wo es unglaublich voll war. Der Club war auf einer Dachterrasse und man hatte einen wunderschönen Ausblick. Dort haben wir mit einem nationalen Künstler und Moderator bis um 4 Uhr morgens durchgetanzt. Zwischendurch haben unsere Chefin und der Künstler versucht, uns ugandische Tanzschritte beizubringen...
Wir waren danach so hungrig, dass wir uns noch im dazugehörigen Cafe was zu Essen bestellt haben.
Um 5 Uhr haben wir dann beschlossen zurückzufahren und mit einer kleinen Pause waren wir dann um 7 Uhr morgens wieder in Bushenyi.
Dort sind wir natürlich erstmal ins Bett und haben den restlichen Tag auch nichts gemacht.

In dieser Woche werden wir uns ausschließlich unserem Projekt widmen, da mittlerweile alle Schulen geschlossen haben. Wir fahren unsere endgültigen Gruppen nochmal besuchen und werden noch vieles anderes zu erledigen haben.

Am Donnerstag Abend werden wir dann zu unserem ersten Junggesellinnenabschied gehen! Aufregend! Und am Wochenende bekommen wir dann von rund 15 anderen Freiwilligen Besuch. Der Plan für das Wochenende steht und wir freuen uns schon sehr, so viele wiederzusehen!

Bis nächste Woche

Eure Franzi

Und nochmal mit Kiprotich!

Da saßen wir noch :)

Nein! Wir wollen nicht runter!


Konzentration!

Isa auf dem Weg in den Weltraum


Da muss man auch schonmal nachhelfen....

Montag, 2. Dezember 2013

Unterernährungsseminar, Olympiasieger und Welt Aids Tag

Hinter mir liegt die wohl schönste Woche in Bushenyi. Angefangen hat alles damit, dass wir Montag in die Branch gekommen sind und damit überrascht wurden, dass wir zusammen mit unserer Chefin und einem anderen Freiwilligen zu einem 4-tägigen Seminar über Unterernährung in das benachbarte Ishaka fahren durften. Dort angekommen haben wir noch andere Ugander von anderen Organisationen kennengelernt. Das Seminar war sehr interessant und ich habe viel gelernt. Bushenyi ist einer der Distrikte, der den fruchtbarsten Boden hat. Daher kommen die meisten Lebensmittel auch von hier. Es ist sozusagen der Essenskorb Ugandas. Aber leider ist hier die Rate der unterernährten Kinder trotzdem besonders hoch. Das liegt daran, dass die Eltern versuchen die ganzen Lebensmittel zu verkaufen, um sich die Schulgebühren etc. leisten zu können - und daher nichts mehr für sich mehr übrig haben. Als Gruppe haben wir mögliche Ansätze besprochen, um diese Rate in die Knie zu zwingen. Ich denke in den nächsten Wochen und Monaten werden wir noch viel mit den anderen zusammenarbeiten. Es soll sich eine Art Bushenyi Koalition bilden. Ironischer Weise gab es während des ganzen Semniars leckeres lokales Essen. Anfangs mochte ich es ja überhaupt gar nicht und mittlerweile kann ich nicht mehr ohne!
Mittwoch hat uns dann die Vorsitzende des Rot Kreuz Links der Uni angerufen. Schon Ende Oktober hatten wir uns mit ihr getroffen, um über den Welt Aids Tag zu reden. Danach haben wir es auch noch mehrmals telefonisch versucht...nur leider ist sie nie ran gegangen. Daher dachten Isa und ich, dass das eh nichts wirklich wird und haben es aufgegeben ihr hinterher zu telefonieren. Jedenfalls meinte sie jetzt, dass sie alles geregelt haben und hat uns gefragt, wie es bei uns aussieht. Ja was sagt man da? Ganz sicher nicht: ''Also wir haben gedacht es fällt aus!'' Nö, Isa und ich haben uns da schön was zurecht geschummelt und beim Auflegen mal wieder über die ugandische Mentalität geschmunzelt. Oftmals denken wir hier: ''Das klappt doch nicht!'' Und trotzdem klappt alles irgendwie doch!
Wir haben uns also mit der Vorsitzenden für den nächsten Tag verabredet.
Am gleichen Tag bin ich noch zu einer Schule gefahren, während Isa beim Seminar geblieben ist. In der Schule habe ich geholfen ein Red-Cross Schild aufzustellen. Dabei musste ich über einen Stacheldrahtzaun klettern und habe mir blöderweise meinen Oberschenkel aufgeratscht... Zuhause habe ich es dann 100000 x desinfiziert und Isa musste es sich immer wieder anschauen und mir bestätigen, dass es schon besser geworden ist. Ich bin nunmal ein kleiner großer Hypochonder!
Am Donnerstag war dann der letzte Tag des Trainings. Wir haben echt schöne Zertifikate bekommen - und Blödsinn mit unserer Chefin veranstaltet. Auch haben wir T-Shirts bekommen und dann ist uns das erste Mal so richtig bewusst geworden, dass wir am Samstag einen Marathon haben, der auf die Unterernährung in Bushenyi aufmerksam machen sollte. Gedanklich haben wir uns natürlich gedacht: '' ja, ja dauert ja nicht so lange! Danach können wir auch noch Plakate für den Welt-Aids-Tag malen! Klappt alles!''
Nachmittags haben wir uns dann mit der Vorsitzenden getroffen und alles nochmal besprochen. Dann wurde uns auch endlich klar wie viel wir noch machen müssen! Plakate, Flyer, Schleifen und mehr! Klar, dass dann abends auch noch auf dem Hochzeitsmeeting war. Das wollten wir uns natürlich echt nicht entgehen lassen. Dort waren wir dann länger als geplant, weil der Vorsitzende des Meetings uns immer was ausgegeben hat. Auch haben wir uns mit den anderen echt nett unterhalten, so dass wir Zuhause dann doch gleich ins Bett gegangen sind. Am Freitag sind wir dann die ganze Zeit umhergelaufen, um doch noch alles irgendwie zu planen und zu organisieren. Bis spät in den Abend haben wir Schleifen gebastelt!
Am nächsten Morgen mussten wir dann schon um 7 aufstehen, was echt früh für uns war!!! Marathon! Selbst der ugandische Olympiasieger und Weltmeister 2013 sollte kommen. Wir sind also ins Office gefahren, wo schon die anderen auf uns gewartet haben. Wir konnten noch gerade so auf die Ladefläche des Pick-ups springen und los gings. Pick-up fahren wird glaube ich zu meinem Hobby! Es macht mega viel Spaß!
An dem Start und Zielplatz angekommen haben schon ganz viele andere Freiwillige gewartet und zusammen haben wir das Zelt aufgebaut. Auf einmal stand auch Pia aus Kampala da! Überraschung! Wir haben uns total gefreut! Dann wurde es auf einmal total hektisch! Der Olympiasieger Stephen Kiprotich ist mit Gefolge eingefahren. Bananenblätter wurden durch die Luft geschwungen, es wurde gejubelt, die Stimmung war einfach grandios! In der Mitte des Platzes haben sich Paparazzis um ihn gescharrt und wir haben es schamlos ausgenutzt, dass wir weiß sind und sind auf den Platz, um Fotos zu machen. Niemand hat uns aufgehalten.
Danach ging es auch los. Beim Start  ist zum Glück nichts passiert. Erst als die ersten Läufer nach den 21 Kilometern (war wohl eher Halb-Marathon...) wieder eingelaufen sind, wurde es abnormal. Reihenweise sind die Läufer umgefallen, was auch mit dem Wetter zu tun hatte. Es war total heiß! Wir waren nur am Rennen. Kaum haben wir jemand beim Zelt abgeliefert, mussten wir auch schon den nächsten auf die Trage hieven. Total hochrot waren wir dann irgendwann fertig. Die anderen Freiwilligen haben Isa und ich mich ein bisschen angeschmunzelt, da wir auch noch einen fetten Sonnenbrand hatten. Meine Arme sahen aus, als hätte ich Handschuhe angehabt.
Nachdem alles ruhig war sind wir mit unserer Chefin zu einem Freund gefahren, der 50 Studenten eingeladen hatte sowie andere Freunde. Der lunch war dafür vorgesehen, die Studenten einmal aus dem Unialltag rauszuholen und ihnen die Teefabrik zu zeigen (Der Freund ist der Manager der Fabrik).
In einer kleinen Rede hat er alle seine Freunde vorgestellt und wir waren uns nicht ganz sicher, was er über uns sagt. Was er dann aber über uns gesagt hat, hat unser Herz Purzelbäume schlagen lassen, da er uns als gute Freunde von allen (also von dem ganzen Freundeskreis) vorgestellt hat. Total überglücklich sind wir dann im Dunklen mit unserer Chefin Nachhause!
Am nächsten Morgen mussten wir wieder um 7 raus. Sonntags! Welt-Aids-Tag. In der Uni haben wir alles vorbereitet und andere Studenten zum marschieren getroffen. Wieder brannte die Sonne vom Himmel und wir sind 2 Stunden durch Ishaka gelaufen, haben Schleifen verteilt und Werbung gemacht. Im Krankenhaus kamen dann nach und nach immer mehr Leute. Einer der HIV Berater meinte beim Planen noch zu uns, dass wir so mit 15 bis 30 Leuten rechnen sollen, da bei so etwas Öffentlichem nie so viele kommen. Es kamen über 100! Das kostenlos hat wohl doch alle angelockt. Total glücklich unser Ziel erreicht zu haben, haben wir 3 Stunden später als erwartet die Tore geschlossen. Unser erstes eigenes Projekt ist trotz zwischenzeitlicher Schwierigkeiten einwandfrei über die Bühne gegangen.
Die kommende Woche wird leider nicht stressfreier. Es stehen Besuche auf dem Plan, wir haben die Helfer von Sonntag zu uns zum Essen eingeladen (wir kochen Deutsch!) und am Wochenende fahren wir nach Fort Portal zu Claudia.
Natürlich kommt unser Projekt auch nict zu kurz! Wir sind schwer am tun und haben noch einen langen Weg vor uns, aber sind alle guter Dinge :)

Ich hoffe, dass ihr einen schönen ersten Advent hattet!

Eure Franzi

PS: Das habe ich letztes Mal total vergessen! Ich habe meine ersten Grashüpfer gegessen! Und sie waren gar nicht so schlecht. Wie Erdnüsse ;) Jedenfalls kann man diese im Moment überall kaufen!

Dort werden die Grashüpfer gefangen :)

Yey ! Geschafft ;)


Der Aufbau unseres Zeltes


Kinder, denen wir HIV-Schleifen angesteckt haben :)

Ein paar Studenten 

Das Team 

Noch andere aus dem Team 

MARATHON!

Warten auf den Sturm ...

Zusammen mit dem Olympiasieger :)

Das gesamte erste Hilfe Team! Wir hatten ja so viel Spaß!




Spaß muss sein!




Sonntag, 24. November 2013

So leben wir hier...

Nachdem heute genau 1/3 der 10 Monate um ist (was? So lange bin ich schon hier??) möchte ich Euch nun endlich mal unser ganzes Haus vorstellen. Nachdem der Kammerjäger da war und wir endlich alles so einrichten konnten, wie wir wollten, ist unser Haus ein schöner Platz zum entspannen und ein Rückzugspunkt für uns geworden.

Unser Haus steht zusammen mit fünf anderen Häusern in einem Compound, also umgeben von Mauern auf denen sich aufgespitzte Glasscherben befinden. Der Compund ist durchgehen gepflastert und ganz am Ende gibt es sogar Latrinen, die aber hier von niemanden genutzt werden, da es westliche Toiletten in den Häusern gibt. 

Drei Häuser stehen in einer Reihe. Unser Haus ist eines der beiden ersten Häuser und wir haben eine minimini-Veranda, die aber nicht genutzt wird. Wir arbeiten ja auch viel. Eigentlich ist die Eingangstür hinterm Haus, aber wir benutzen immer die Tür auf der Veranda. Warum? Bequemlichkeit. 

Wenn man also ins Haus kommt, steht man in unserem Wohnzimmer. Hier haben wir auch letztens den neuen Boden verlegt sowie die Möbel umgestellt und die Wände mit Fotos vollgeklebt. Mit Hilfe von Nägeln, die schon vorher in der Wand waren, haben wir uns eine kleine Garderobe gezaubert. Der Mittelpunkt des Wohnzimmers ist unser sehr bequem aussehendes Sofa und die dazugehörigen Sessel. Lange kann man darauf leider nicht sitzen und deshalb ist es gut, dass wir noch einen kleinen runden Esstisch mit zwei dazugehörigen Stühlen haben. Dort sitzen wir immer, wenn wir mal von Zuhause aus arbeiten oder abends skypen etc. Zum Essen wird eigentlich immer unser Wohnzimmertisch genutzt. Das hat sich bei uns so eingebürgert. 

An der Wand hinter unserem Sofa befindet sich unsere immer größer werdende Fotowand. Zuerst wollten wir nur Fotos von unseren Familien, Freunden und mehr aufhängen. Doch das sah dann doch ein bisschen kahl aus. Also haben wir noch Fotos aus Uganda ausgedruckt und sie außen herum gehängt. So sind alle unsere Liebsten im Mittelpunkt und trotzdem verlieren wir unser jetztiges Leben nicht aus den Augen. 

An einer anderen Wand hängen kleine sehr künstlerische Gemälde. Ganz am Anfang haben wir uns vorgenommen jeden Tag ein kleines Bildchen zu malen. Die ersten sehen auch noch sehr schön und vor allem bunt aus, doch mittlerweile hängen wir mit dem malen immer hinterher und so schön sind sie leider auch nicht mehr. Hoffentlich kommt bald nochmal ein kreativer Schub! 

Wenn man in der Verandatür steht und ins Wohnzimmer schaut, liegt gegenüber die Küche. Dort befindet sich die eigentliche Haustür. Unsere Küche ist klein aber fein. Wir haben einen Gaskocher, der schon in Flammen stand, ein Regal, dass Dank unseres riesen Magens immer gut gefühlt ist und ein Kühlschrank, was hier nicht selbstverständlich ist! Unser Regal hat auch ziemlcih viele nicht-ugandische Spezialitäten aufzuweisen: 
So gibt es Dank meiner Mädels in Deutschland :
-Brotbackmischung
-weiße Schokolade mit Erdbeeren (OH MEIN GOTT! WIE TOLL *:*)
-Schweinefleisch in herzhafter Bratensauce mit Apfelrotkohl und Kartoffelpürre (konserviert und schweißverpackt) (mal schauen, wann wir uns da heran wagen) 

Dank diverser Paketsender beherbergen wir mittlerweile: 
-ganz tolle Tütensuppen (von Linsensuppe über Hochzeitssuppe bis hin zu Buchstabensuppe)
-schweißverpackter Schinken und andere Wurstsorten 
und natürlich ganz viele Süßigkeiten

Ansonsten ist unsere Küche meistens unser schmutzigster Raum. Nach dem Kochen sind wir manchmal..eher häufig so erschöpft (schließlich sind wir ja Kochanfänger), dass das Saubermachen um einen Tag verschoben wird. Zwischendurch gibt es dann Phasen, wo wir alles auf einmal ordentlich haben wollen. 

Von dem Wohnzimmer gehen jeweils nochmal zwei Türen ab. Eine rechts und eine links von der Küche und der Eingangstür. 
Von der Eingangstür gesehen ist die linke Tür von Isa. Dort hat sie dann ihr Schlafzimmer sowie Badezimmer. Rechts ist also mein Zimmer. Mein Zimmer ist ein Stück größer als Isas. Wir haben beide ein Doppelbett und Holzbretter (Schrank). Isa hat außerdem noch einen Schreibtisch, wohingegen ich noch ein Einzelbett habe. Unter unseren Betten liegen dann auch noch Doppelmatrazen, so dass wir genügend Schlafplatz haben, wenn wir großen Besuch bekommen. Mein Bett ist fast so gemütlich wie Zuhause in Deutschland und ein lauschiges Plätzchen zum Lesen. Mein Badezimmer ist relativ groß. Ich habe eine normale Dusche (leider nur mit kaltem Wasser), Waschbecken und eine westliche Toilette. Isas Badezimmer ist genauso groß. Sie hat noch einen schönen Spiegel. Meiner ist letzte Woche leider kaputt gegangen - ich habe ihn doof hingelegt und Isa ist er doof heruntergefallen, so dass Isas Spiegel im Moment immer herumgereicht wird.

Leider ist hin und wieder mal Ausnahmezustand pur in unserer Wohnung! Als wäre eine Bombe eingeschlagen. Doch dann räumen wir schnell alles auf und schwupps sieht es wieder schön aus :)


unser Tor 

















So, das war ganz kurz unser Häuschen! Jetzt zur vergangenen Woche. Wir haben wieder Schulen besucht, Reports geschrieben, waren im Krankenhaus und haben unser Projekt weiter vorangetrieben. Sozusagen eine ganz normale Woche.

Als wir am Freitag zu einer Schule, zusammen mit einem ugandischen Freiwilligen, gefahren sind, haben wir das Motorrad der Branch genommen. Eigentlich ist das nur für zwei Personen, aber wir fahren immer zu dritt! Jedenfalls war auf dem Weg eine Polizeikontrolle. Wir haben knapp einen halben Kilometer vor dieser gehalten und einen Plan geschmiedet, wie wir mit drei Personen da durchkommen. Der Plan sah vor, dass wir sagen wir hätten einen Notfall! Wir hatten ja unsere Rot-Kreuz-Westen an. Dem ugandischen Freiwilligen, der uns fuhr, ist dann auch noch aufgefallen, dass er keinen Führerschein dabei hat. Isa und ich waren aber der sicheren Meinung, dass da ja nichts passiert. Wir haben schließlich einen Notfall.
Also sind wir auf die Polizeikontrolle losgedüst (hatten ja nen Notfall).
1. Fehler: wir haben nicht vor der Kontrolle gehalten, sondern erst danach
Leider haben wir nicht damit gerechnet, dass der Polizist ganze zwei Meter groß war und durch die Zähne sehr sehr böse zischen konnte und er hatte einen Blick drauf, der uns echt eingefroren hat. Da waren Isa und ich dann ganz, ganz still. Wir haben höchstens mal gesagt: ''Sag du es!'' ''Nein! Sag du!''
2. Fehler: der Polizist hat uns zischend gefragt, wohin wir fahren. Isa und ich im Chor: '' Zu einer Schule''
Dümdüm! Das wars dann mit dem ''Notfall''; der ugandische Freiwillige hat sich nur an den Kopf gefasst....

Zum Glück hat der Polizist ein Auge zugedrückt, meinten aber wir sollen uns ein Taxi nehmen. Klar! 10 meter hinter der Kontrolle sind wir schnell aufs Motorrad gesprungen und weggedüst! Der ugandische Freiwillige hat sich dann noch in der Schule angekommen über uns lustig gemacht und wir mussten uns daraufhin alle kaputt lachen.
Auf dem Rückweg haben wir dann kurz vor der Kontrolle ein Auto angehalten und die haben mich mit durch die Kontrolle genommen und Isa ist auf dem Motorrad nochmal durch die Kontrolle. Dieses Mal ist nichts passiert!

Auf jeden Fall war das mal wieder eine lustige Action, die uns lange in Erinnerung bleiben wird!

In der nächsten Woche wird es nochmal echt anstrengend. Wir bekommen Besuch aus Namibia, müssen Infos für unser Projekt aus Kampala auswerten und noch viel viel mehr!

Bis ganz bald!
Eure Franzi

                                 
                                     Kein Internet-da kommen wir schonmal auf komische Ideen :D