Sonntag, 29. September 2013

Immer mehr zu tun! :)

Und schon wieder ist eine Woche vergangen. Die Zeit vergeht einfach wie im Flug! Am Dienstag sind wir wieder in die Grundschule gegangen und haben dort mit den Kindern aus der Nursery gespielt. Zuerst dachten wir, dass es nur um die 20 Kinder sind, doch dann standen auf einmal um die 60 kleinen Matrosen vor uns. Eigentlich wollten wir mit ihnen Fußball spielen, was dann jedoch bei der Menge an Kindern automatisch ausschied. Wir haben die Kleinen aufgeteilt. Während dann doch 20 Fußball gespielt haben, hat der Rest ugandische Spiele gespielt. Zwischendurch sind immer wieder welche zu uns gekommen, um unsere Haut zu berühren. Auf dem Rückweg zu den Klassen hingen dann an jedem Arm um die 5 Kinder, die einfach nicht loslassen wollten :D 
Am Nachmittag waren wir dann wieder im Office und am Abend endlich mal im Fitnessstudio. Das hatten wir uns schon echt sehr, sehr, sehr lange vorgenommen! Und stolz es endlich gemacht zu haben, sind wir dann nach Hause :) 
Dort wollte Isa unbedingt einen Kartoffelsalat machen, so dass sie nochmal zum Einkaufsladen los ist. Ich wollte währenddessen die Küche putzen. Wahrscheinlich war ich so gründlich, dass auf einmal echt viele Kakerlaken aufgetaucht sind. Diese hatten sich unter dem Fußboden und Matten versteckt. Ich bin natürlich erstmal in Panik ausgebrochen und habe mit dem Insektenspray versucht die Viecher zu töten. Dass Kakerlaken womöglich einen Atomkrieg überleben, kann ich nun offiziell bestätigen. Ich bin, glaube ich, zwischendurch eher gestorben als die Kakerlaken. Die sind fröhlich umher gelaufen. Zum Glück kam Isa dann auch schnell wieder und wir konnten uns mit dem Sprühen abwechseln. Wie nicht anders zu erwarten war ist dann der Strom ausgefallen und wir mussten die Kakerlaken mit Stirnlampen jagen. Zum Glück waren es aber keine großen Kakerlaken, sondern hauptsächlich Babykakerlaken und die meisten konnten wir dann zum Glück auch töten. Ja, wir sind jetzt auch Killer. Ihr fragt euch jetzt sicher, warum wir sie nicht einfach zertreten haben? Ganz einfach: Kakerlaken tragen immer Eier mit sich herum. Wenn man die Kakerlaken zertritt fliegen die Eier weg und neue Kakerlaken schlüpfen. Dann sind es ganz schnell mehr als zuvor. 
Müde sind wir dann nach unserem Kampf ins Bett gefallen.
Am nächsten Morgen sind wir wieder ins Office und nach 3 Wochen ist unsere Chefin auch wiedergekommen. Isa und ich haben Plakate für unsere Drogen-Aufklärung gemalt, am Nachmittag haben wir für einen anderen Freiwilligen noch Statistiken aufgestellt und dann sind wir wieder zur Mädchenschule gefahren. Wir waren keine 5 Minuten da, da hat uns unsere Chefin angerufen, dass sie uns mit nach Mbarara nehmen will, da dort eine Cocktailparty ist. Also haben wir uns aufs nächste Boda geworfen, da sie meinte, dass wir uns unbedingt beeilen sollen. Wir hätten auch gar keine Zeit mehr zum Umziehen. Natürlich hatte der Wettergott keine Gnade mit uns, so dass wir in den Regen kamen. Zuhause sind wir dann wirklich nur ins Auto gestiegen und schon gings los nach Mbarara. Mbarara ist wohl die zweitgrößte Stadt Ugandas und rund eine Stunde mit dem Auto entfernt. Dort angekommen fanden wir heraus, dass es sich um ein Rotary International Treffen handelt. Der Governeur von Uganda, Tansania und Ruanda der Rotary war dort und hat eine unglaubliche Rede gehalten! Ich habe selten einen getroffen, der so gut, frei und unglaublich lustig reden konnte! 
Nach der Rede gab es noch leckeres Essen und wir haben uns mit Studenten des Rotary Clubs der Uni unterhalten. Unsere Nummern haben wir auch gleich ausgetauscht, um uns mal zu treffen, wenn wir in Mabarara sind. Es wurde auch noch viel getanzt und ich bin immer noch so neidisch auf den Tanzstil hier und dass wirklich alle tanzen können. Es ist einfach unglaublich! Das Tanzen macht mir hier auch tausendmal mehr Spaß als Zuhause. Die Musik war am Anfang zwar gewöhnungsbedürftigt, aber mittlerweile stört sie mich nicht mehr so sehr. Ich konnte bis jetzt auf jeden Fall fetstellen, dass überall und immer ''Call me maybe'' gespielt wird. 
Dann gab es noch eine Auktion. Isabelle und ich waren natürlich mit von der Partie und wir haben einen Preis zusammen mit unserer Chefin und einer anderen Person für Bushenyi gewonnen! :D 
Zufrieden sind wir auch an diesem Abend ins Bett gefallen. 
Am nächsten Morgen mussten wir für unsere Verhältnisse echt früh aufstehen. Um 6.45 Uhr! Wir hatten die Aufgabe 1. Hilfe-Sachen zur Mädchenschule zu bringen. Also sind wir zum Office, wo wir mit jemandem verabredet waren. Danke schön - keiner war da. Wir mussten dann tausendmal irgendwo anrufen und irgendwo hinfahren bis wir alles hatten... Bei der Mädchenschule haben wir uns dann noch ein bisschen aufgehalten. Wir haben uns unter anderem die Schlafräume angeschaut und sind davon immer noch leicht schockiert. Zum Teil schlafen 90 Mädchen in einem Zimmer, das vielleicht die doppelte Größe von einem Klassenzimmer im GHG hat. Die Betten sind echt klein und die Mädchen schlafen zum Teil mit ihren Kisten im Bett, da auf dem Boden kein Platz ist. Bedrückt sind wir dann wieder raus. Aber so sieht es wohl in jeder Schule aus. Danach sind wir mit den Mädhcen maschieren gegangen. Das Maschieren war dazu gedacht, Werbung für eine Veranstalung am Samstag zu machen, da die Schule 10-jähriges Jubiläum feiert. Das Maschieren war anstrengend, aber auch echt lustig :D 
Samstag sind wir natürlich zu der Feier gegangen und danach noch Pork essen mit Fenja, Sonja und Fenjas Chefin. Das Pork war einfach himmlisch gut und Isa und ich wollen da jetzt auch öfters hingehen! Am Abend haben wir dann noch Diana getroffen und zusammen sind wir ''mal wieder'' zu einer Hochzeit gegangen. Es war bereits unsere dritte! Wir hätten nicht gedacht, dass wir so oft zu einer Hochzeit gehen würden! Wir haben also echt Glück :) 
Wir haben lange getanzt und die Kinder waren ganz angetan von den Fotos, die wir geschossen haben :D Sie wollten immer wieder fotografiert werden. Bei der Hochzeit haben wir auch die Lehrer von der Mädchenschule getroffen und auch mit ihnen getanzt. Es war echt lustig.
Heute haben wir so richtig ausgeschlafen und uns ein mega Frühstück gegönnt. Dabei haben wir einen Film geschaut. Alles natürlich im Schlafanzug. Nachmittags sind wir dann zu unserer Nachbarin und sie hat uns noch ein bisschen ugandisches Kochen beigebracht. Wir haben Samosas gemacht. Das sind gefüllte Teigtaschen und die sind echt lecker! 
Jetzt sitzen wir beide in unserem schönen Wohnzimmer, schreiben unsere Blogs, sind wieder müde und lassen mal wieder alles Reveu passieren. 
Heute haben wir uns auch versucht zu entscheiden, was wir bis jetzt am besten fanden. Das Ergebnis? Wir konnten uns echt nicht entscheiden! Wir sehen hier so viel, jeden Tag passiert was Neues und ich weiß gar nicht wohin mit meinen ganzen neuen Eindrücken! 

Ich freue mich schon darauf euch nächste Woche von noch mehr neuen Eindrücken zu berichten! 

Eure Franzi :)
maschieren, maschieren

ein boda :)






auf einmal waren sie da....

geputzte Küche :)


pork essen!









Dienstag, 24. September 2013

Entebbe, Wahlparty und mehr

Am Tag bevor wir Richtung Entebbe aufgebrochen sind (Freitag), waren wir in einer Grundschule. Dort wollen wir ein bisschen arbeiten, wenn wir mal nichts bei uns im Office zu tun haben. Wir sind zusammen mit einem Lehrer durch die verschiedenen Klasse gegangen, haben uns vorgestellt und erzählt, was wir dort so machen wollen. Der Lehrer war total nett, meinte aber zu allen Schülern: ''Beide sind Profis in Fußball, Netball, Vollyball, Basketball, Mathe, Englisch und mehr.'' 
Gut zu wissen :D Die Kinder waren wirklich sehr süß und waren selber auch aufgeregt Weiße in der Klasse zu haben. Die ganz Kleinen wollten immer unsere Haut berühren, um zu sehen, ob sich diese genauso anfühlt wie ihre. 
Abends haben wir dann müde gepackt und noch aufgeräumt. Irgendwie schaffen wir es immer, dass unser Haus nach einem Tag wie ein Messi-Haushalt aussieht.... -.- 
Am nächsten Morgen haben wir uns dann noch mit zwei anderen Freiwilligen auf den Weg nach Kampala gemacht. Wir sind mit einem großen Reisebus gefahren und immer wenn der gehalten hat, sind Verkäufer gekommen und haben versucht von außen was zu verkaufen. Isabelle saß am Fenster und hat gerade mit einem den Preis von Rolex und Chapati verhandelt, da ist der Bus losgerollt. Also musste der Verkäufer nebenher rennen und es war ziemlich schwierig für beide das Geld bzw. das Essen zu tauschen. Gefühlt sind die Reisebusse hier auch höher als Zuhause. Aber es hat funktioniert :) 

Die Fahrt war ziemlich anstrengend und es ist immer am schlimmsten, wenn man nach Kampala reinfährt. Denn dort ist der Verkehr wirklich schlimm, es ist voll und die Luft wird total stickig. Im Bus schwitzt man sich dann zu Tode. Vom Busbahnhof sind wir zum Old Taxi Park gelaufen, um dort einen Kleinbus Richtung Entebbe zu nehmen. Am Park haben wir dann noch Claudia und Pascal getroffen. Zusammen sind wir dann in solch einen Kleinbus eingestiegen und waren eine Stunde später an unserem Ziel. Da haben uns Freda und Philine abgeholt. Beide sind die Freiwilligen vom Roten Kreuz, die in Entebbe leben. 
Wir sind bei ihnen nur schnell unter die Dusche gesprungen, haben uns schick gemacht und sind zusammen zu einer Hochzeit gefahren. Bereits Isabelles und meine zweite Hochzeit in Uganda! Diese Hochzeit hat sich sehr von der Ersten unterschieden. Die war deutlich aufwendiger gestaltet und wir fanden sie auch ein bisschen schöner :) 
Nach der Hochzeit sind wir noch in einen Club gefahren und haben ein bisschen getanzt und entspannt. Vor allem war es dort sehr schön, da man nicht wirklich angestarrt wurde. In Entebbe ist der einzige internationale Flughafen Ugandas. Somit sieht man dort ziemlich häufig Weiße. 
Müde und zufrieden sind wir dann ins Bett bzw. auf die Matrazen gefallen. Zu Viert haben wir auf 2 Matrazen geschlafen. Megaaaaa! 
Die ganze Nacht durch hat es geregnet und gewittert, so dass wir relativ lange ausschlafen konnten, da man bei Regen eh nichts machen kann. Nachdem es aufgehört hat, sind wir in den Zoo gefahren. Der Zoo soll wohl der größte Afrikas sein und unterscheidet sich ziemlich von deutschen Zoos. Hier leben schon mal die Giraffen zusammen mit den Eseln und kleine Affen laufen frei herum. Die Nashörner fanden wir am Besten. Wir sind um das Gehege herum gelaufen und dort gab es nur einen Zaun, wo man eigentlich auch hätte durchschlüpfen können. Mit Blättern haben wir dann versucht ein Nashorn anzulocken, was uns auch gelungen ist. Wir standen also direkt neben einem Nashorn, nur der Zaun war noch dazwischen. Und gestreichelt haben wir den auch! Mutig, mutig :D Die Haut hat sich echt komisch angefühlt....wie Baumrinde! Total unterwartet. 
Weiter ging es dann zu den ganzen anderen Tieren. Die Schimpansen waren auch mega cool! Einer hat geangelt, noch einer in einer Hängematte gechillt, einer ist schreiend rumgerannt und noch einer hat essen gebunkert und sich in einen Baum gesetzt. 
 Zwischendurch sind dann noch andere Reptilien aus den Gebüschen gekommen. Es war ziemlich lustig. 
Danach hatten wir natürlich mega Hunger! Also sind wir Pizza essen gegangen und die war himmlisch gut! Doch wir mussten uns sputen, da wir noch nach Kampala zur Wahlparty der deutschen Botschaft wollten. In Kampala haben wir uns dann Bodas genommen. Insgesamt drei Stück und losging die rasante Fahrt. Die Fahrer wussten nicht wirklich wo es langging aber irgendwie haben wir es dann doch gefunden. Dort war auch allerhand los. Es hat einen schon fast erschlagen so viel Weiße auf einen Haufen zu sehen und dann haben noch alle Deutsch gesprochen! Wir mussten wirklich aufpassen was wir sagen. 
Das Beste war auf jeden Fall wieder das Essen! Es gab echte Grillwürstchen und Kartoffelsalat! Total geil! 
Die Wahlparty war schon sehr lustig. WIr haben viele Freiwillige von anderen Organisationen getroffen sowie noch welche vom Roten Kreuz. Wir haben uns ausgetauscht, geplant etc. 

Spät abends ging es dann noch zurück nach Entebbe, von wo wir am nächsten Morgen schon früh wieder nach Kampala aufgebrochen sind. Klingt beim schreiben nicht soo schlau. Dort sind wir mal wieder einkaufen gegangen und im Supermarkt hat uns dann fast der Schlag getroffen.....es gab doch wirklich Haribo und Kinderschokolade! Das mussten wir ausnutzen! Mit vollen Tüten sind wir erstmal noch in unser Lieblingscafe was essen gegangen und danach haben wir uns noch einen Frozen Yoghurt gegönnt. Unsere Treckingrucksäcke waren bis zum Anschlag gefüllt und echt schwer. Damit sind wir dann jeder auf seinem eigenen Boda zu dem Buspark gefahren. DIe Herausforderung dabei irgendwie dafür zu sorgen nicht runterzufallen. Bei Stop&Go Verkehr gar nicht so einfach. SO ist es auch passiert, dass mein Fahrer einmal los ist, ich mich nicht rechtzeitig festhalten konnte und mit beiden Beinen oben losgefahren bin. Zum Glück hat der Fahrer gemerkt, dass etwas nicht stimmt (wahrscheinlich fand er es komisch, dass er auf einmal Füße neben seinen Ohren hatte), so dass er sofort angehalten hat. Andere Ugander haben mir dann geholfen mich wieder gerade hinzusetzen. Wenigstens habe ich keine Rolle rückwärts gemacht :D 
Beim Buspark bin ich vor Isa angekommen und wurde sogleich von Mitarbeitern der verschiedenen Busanbieter belagert. Ich habe mich ziemlich schnell für einen entschieden und zum Glück ist dann auch gleich Isa gekommen, so dass wir zum Bus gehen konnten. Dort wurden wir gefeiert, weil wir den Busanbieter genommen haben. Warum auch immer. Wir waren dann aber ziemlich froh, als wir Richtung Bushenyi aufgebrochen sind. Insgesamt haben wir zum Glück nur 5 Std gebraucht, sind aber ziemlich fertig angekommen. Zuhause haben wir dann unsere Einkäufe ausgepackt und waren doch ein bisschen überrascht, von den Mengen an Sachen, die wir gekauft haben (drei große Gläser Nutella zum Beipiel). 
Müde sind wir anschliessend in unsere eigenen Betten gefallen. Es ist schon toll, dass wir uns bereits nach 1 Monat in Bushenyi jedes Mal so sehr über unser kleines Häusschen freuen! 

Am Dienstag sind wir dann wieder zur Arbeit, haben Reports geschrieben und sind am Nachmittag wieder zu der Grundschule gegangen. Dort sind wir in manche Klassen gegangen und die Schüler konnten uns Fragen stellen. Am besten hat mir aber das gefallen: 

Lehrer: ''Könnt ihr euch noch an die beiden erinnern?''
Schüler im Chor: ''Ja!''
Lehrer: '' Erinnert ihr euch noch an ihre Namen?''
Schüler im Chor: ''Ja!''
Lehrer: ''Gut! Wer ist denn Isabelle?''
Schüler im Chor: ''Die Kleine!''

Ich habe mich weggeschmissen vor Lachen! Ich nenne Isa nämlich manchmal Zwerg und sie sagt immer, dass sie doch gar nicht so klein ist :D 

Morgen gehen wir wieder in die Schule nur diesesmal in den Kindergarten der Schule! Darauf freue ich mich auch schon sehr! 

Also bis ganz bald! 

Eure Franzi :)

König der Tiere 
Noch weit weg

kommt näher

Noch nicht nah genug!

Ahhhh! :D





Ein Affe der angelt!?


Victoriasee







Ich und Freda

BODA! 

Zurück nach Bushenyi im Bus :)

Donnerstag, 19. September 2013

Von traditionellem Tanz bis hin zu Boda-Fahrstunden

Da in den letzten zwei Tagen soviel passiert ist, dass ich es womöglich vergesse zu schreiben, habe ich beschlossen heute schon einen neuen Eintrag zu verfassen :) 
Am Dienstag haben wir also endlich unseren ersten selbstgemachten Termin wahrgenommen. Total stolz etwas alleine geschafft zu haben, sind wir zum DPC der Polizei in Bushenyi gegangen. Mit ihm haben wir uns ziemlich lange über Drogenmissbrauch in Uganda unterhalten. Der Polizist war total nett und hat uns auch gleich angeboten uns ein ganzes Team zusammen zustellen, mit denen wir arbeiten können und die mit uns in Schulen gehen würden. Isabelle meinte als wir wieder draußen waren:'' Wow. Voll gut! Dann können die ja mit uns zu Schulen gehen und wir können Razzien machen!'' Razzien machen ist wohl ziemlich unrealistisch, aber die Vorstellung war so lustig, dass wir beide erstmal einen Lachkrampf hatten. Man stelle sich vor: Isabelle und ich, beide weiß (noch nicht mal ansatzweise braun! nix! gar nix!), versuchen mit anderen Polizisten unbemerkt eine Razzia durchzuführen :D 

Kurz darauf haben wir eine Krankenschwester getroffen, die uns zu einer anderen Krankenschwester gebracht hat. Die wiederum arbeitet mit Schwangeren zusammen und hat uns auch gleich angeboten, dass wir jeden Montag kommen können, da sich dort HIV-infizierte Schwangere einfinden, um sich beraten zu lassen etc. Das finden wir total interessant und werden sicherlich das eine oder andere Mal dazustoßen. 

Am Nachmittag haben wir dann auch nur Reports geschrieben und unseren erfolgreichen Tag gefeiert. Im Office war man auch ein bisschen überrascht, dass wir das so gut alleine hinbekommen haben! Überrascht. Sauerei. :) 

Mittwoch haben wir dann ganz normal gearbeitet, sind am Nachmittag jedoch zu Fenja nach Rukarawe gefahren. Dort war eine deutsche Touri-Gruppe und am Nachmittag stand Tanz und craft machen auf dem Plan. In Rukarawe sind Frauen aus umliegenden Dörfern, die zum Beispiel Schmuck herstellen und diesen dort verkaufen lassen. Auf jedem Schmuckstück steht der Name der jeweiligen Frau drauf, so dass diese auch den Erlös bekommt.  Die Ketten waren wirklich ziemlich schön und wir werden auf jeden Fall wiederkommen und welche kaufen! 

Wir haben dann bei den Tanz/Gesangproben von anderen Frauen zugeschaut und schwupps hatten wir auf einmal deren Tanzsachen an und mussten mit proben. Es war total lustig, da wir alle drei echt Stöcke sind. Die Uganderinnen sind da rum gehüpft, haben gejubelt etc. 

Dann haben sie uns noch gezeigt, wie man die schönen Ketten herstellt. Die Perlen werden aus Papier gerollt. Natürlich durften wir das auch gleich ausprobieren und haben es heute auch den ganzen Tag weitergemacht :) 

Die deutschen Touris kamen dann auch ziemlich schnell von ihrem Tee und wir durften unsere Tänze aufführen. Wir drei haben nicht nur wegen unserer Hautfarbe ziemlich rausgestochen, sondern auch durch unsere Größe. Die meisten Uganderinnen haben wir um min. 1 Kopf überragt. 
Das Tanzen hat ziemlichen Spaß gemacht, da es mir auch reichlich egal war, wie ich dabei aussah. Ich habe mir Mühe gegeben und als Isabelle und ich zusammen im Kreis standen und alleine tanzen sollten, haben wir uns angeschaut und einfach drauf losgetanzt :D Es war ziemlich lustig!



Fenja und ich :)

Tanz Tanz Tanz 


Heute sind wir dann ganz normal wieder zur Arbeit. Am Vormittag war nicht viel zu tun und als ein anderer ugandischer Freiwilliger mit seinem Boda kam, haben wir ihn doch gleich mal gefragt, ob er uns das Fahren nicht beibringen kann. Gesagt getan - wir sind zu einem Feld gefahren. Boda fahren ist wie Auto fahren. Alles was man mit den Füßen beim Auto macht, macht man beim Boda mit den Händen. Am Anfang habe ich immer zu viel Gas gegeben, so dass der Motor ziemlich laut aufgeheult hat... Am schönsten war es aber, wenn Ugander vorbeigekommen sind und sie einen angegrinst haben nach dem Motto: ''Ein Muzungu lernt Boda fahren. Wie lustig!''  Jedenfalls war diese Fahrstunde geprägt von Lachkrämpfen, abwürgen, fluchen und cruisen. 
Nach einer Viertelstunde hatte ich zum Glück den Dreh raus und konnte meine Runden ziehen. Isabelle hatte ein bisschen Angst und ist manchmal, beide Beine vom Boda weggestreckt, fluchend losgefahren. Aber auch sie hatte schnell den Dreh raus und zum Schluss haben wir zu zweit noch ein paar Ehrenrunden gedreht. Total begeistert sind wir dann bei Regen nach Hause und überlegen schon, wo wir uns mal ein Boda ausleihen können und wohin wir dann fahren. Aber bis wir uns wirklich alleine irgendwo hintrauen, wird es bestimmt noch ein bisschen dauern :D 

Am Wochenende gehen wir in Entebbe zur nächsten Hochzeit und am Sonntag zu Wahlparty ins Goethe-Zentrum in Kampala. Es wird hier nicht ruhig! Gut so! 

Eure Franzi :)


Erklärungen

Ich fahre!


Und zu zweit 

Sieht doch gut aus oder? :D

Montag, 16. September 2013

Am Hügel der Antilopen

In der letzten Woche ist nicht ganz so viel passiert. Wir haben gearbeitet, wobei - versucht zu arbeiten trifft es wohl besser... Viel gab es nicht zu tun. Wir waren zweimal im field.
Einmal haben wir Frauen mit HIV besucht, um zu schauen wie es ihnen geht. Das andere Mal sind wir zu einem Jugendclub gefahren. Beides war wirklich ziemlich interessant. Das einzige Problem, welches uns eigentlich immer verfolgt, ist die Sprache. In den Dörfern gibt es nicht viele, die Englisch sprechen. Daher brauchen wir immer einen Übersetzer und wir können eigentlich nie alleine in Dörfer fahren, was ich ziemlich schade finde.
Bei beiden Treffen habe ich viel erfahren können und wieder was gelernt.
Ansonsten wurden wir abends öfter von Fenja, der deutschen Freiwilligen, die hier in der Nähe lebt, besucht. Zusammen mit ihr und einem ugandischen Freiwilligen der Branch waren wir dann auch Pizza essen. ''Westliches'' Essen fehlt mir schon ziemlich und den anderen auch. Isabelle und ich konnten uns noch nicht ganz mit dem ugandischen Essen anfreunden. Manches ist wirklich ziemlich gut, aber anderes ist dann wieder gar nichts für uns und unseren Magen.
Wir haben dem Ugander eine Liste mit 120 Sachen geschrieben, die er essen muss, wenn er in Deutschland ist. Er wartet im Moment auf sein Visum. Seine Frau lebt und studiert in Deutschland. Daher lernt er auch fleißig Deutsch und es ist ganz lustig mit ihm Deutsch zu sprechen.

Am Donnerstag haben wir uns auf den Weg zum Hügel der Antilopen gemacht - aka Kampala. Also ab in die Großstadt! Unser Glück war, dass uns unsere Nachbarn mitgenommen haben, da diese ebenfalls nach Kampala wollten. Die Fahrt war ziemlich entspannt und hat 5 1/2 Std inklusive "Beinfreiheit "gedauert.
Kampala ist eine ziemlich pulsierende, laute, volle Stadt und wir waren am Anfang ziemlich überfordert. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass wir nicht angestarrt wurden weil wir Weiße sind, sondern vielmehr haben wir die ganzen Weißen angestarrt! Es waren wirklich viele dort. Ganz ungewohnt.
Wir haben uns zuerst gleich mal in ein Restaurant/Cafe gesetzt. So eine Speisekarte kann einen echt überfordern! Einfach viel zu viel Auswahl! Wir haben circa 20 Minuten gebraucht, um uns zu entscheiden.... Danach sind wir in einen riesigen Supermarkt gegangen....einen wie in Berlin! Wir sind mit offenen Mündern durch die Gänge gelaufen...zu viel Auswahl, zu viele Sachen, zu viele geile Sachen vor allen Dingen! Hilfe! Irgendwann sind wir dannin andere Einkaufszentren weitergegangen. Dort stand dann shoppen auf der Agenda.
Im Dunkeln sind wir anschließend zu unserem Hotel zurück und da gab es dann eh das Beste: Eine echte heiße Dusche! Mein Gott war das herrlich! Und es war unglaublich, wie sehr man sich über sowas freuen kann! Während unseres Aufenthaltes in Kampala haben wir jeweils morgens und abends geduscht. Lange! Es musste einfach ausgenutzt werden!
Den tollen Tag haben wir dann auf der Terasse mit Blick über Kampala und einem Bier ausklingen lassen. Am nächsten Tag sind wir zum Headquarter auf einem BodaBoda gefahren. Das war schon ziemlich abenteuerlich. Vor allem wenn nicht nur der BodaBoda-Fahrer fährt wie er will, sondern alle! Wahnsinn. Da muss man schon öfter mal das Knie einziehen, die Luft anhalten oder aufpassen, dass man keinen Herzinfarkt bekommt. Beim Headquarter mussten wir dann Formulare wegen unserer Arbeitserlaubnis ausfüllen und unser oberster Chef hat uns erzählt, dass er und 8 weitere aus dem Office im November ins wunderschöne Berlin fliegen. NEID!
Wieder zurück haben wir dann einen mega Einkauf gemacht. Mit einem echten Einkaufswagen sind wir durchgebrettert, haben alles reingeschmissen, was uns gefallen hat und es nach 1 1/2 Stunden geschafft zu bezahlen. Jetzt haben wir auch Käse, Salami, tolles Brot, mehr Putzzeug und noch ganz viel andere äußerst wichtige Sachen! Megaaaa!
Später haben wir Claudia und Pascal abgeholt, sind am Abend Pizza essen gegangen (herrlich!) und haben später am Abend noch andere Freiwillige in einer Bar getroffen. Wir haben lange geredet und sind müde und zufrieden spät in der Nacht ins Bett gefallen.
Am Samstag sind wir dann den ganzen Tag rumgelaufen, haben uns das National-Theater angeschaut, wieder tolle Sachen gegessen und waren shoppen. Kampala ist zwar riesig, aber so wirkliche Sehenswürdigkeiten gibt es leider nicht - oder kaum. Generell ist die Stadt vom Aussehen nicht soo schön.
Abends sind wir zu Freiwilligen gefahren, die in Kampala wohnen. Dort gab es ein schönes Lagerfeuer und wir saßen in einer gemütlichen Runde zusammen, haben uns ausgetauscht, Späße gemacht und lustige Spiele gespielt.
Sonntags haben uns dann wieder unsere Nachbarn mit nach Bushenyi genommen. Auf dem Rückweg haben wir eine SMS von Fenja bekommen in der sie uns mitgeteilt hat, dass wir 7 Monate keinen Strom haben sollen. 7 Monate!!! Panik, Panik, Panik! Da mussten wir doch gleich mal nachforschen und haben Fenja angerufen. Sie gab dann Entwarnung: Wir hätten nur tagsüber keinen Strom...nachts aber schon. Puh Glück gehabt. Hier in Bushenyi haben wir dann aber erfahren, dass 2 Tage gar kein Strom da war. Zum Glück waren wir in Kampala :D
Generell war das Wochenende ein voller Erfolg! Wir haben es sehr genossen und freuen uns schon wieder darauf, nächstes Wochenende zur Wahlparty in die Deutsche Botschaft zu fahren!
Mittlerweile hat uns jedoch wieder das Leben in Bushenyi eingeholt und wir sind wieder am Arbeiten. Dieses Mal auch wirklich! Heute war der erste Tag, an dem wir komplett und wirklich gearbeitet haben! Wir haben Reports und Proposals geschrieben, waren bei der Polizei, um ein Termin mit einem Polizisten zu machen, haben mit einer Krankenschwester gesprochen und waren einfach nur wirklich glücklich arbeiten zu können! Wir haben gemerkt, dass wir selber einfach losziehen müssen, um hier soviel wie möglich zu machen! Jedenfalls ist dank selbstgemachter Termine der morgige Tag auch schon geplant.

Jetzt fängt es gerade an zu gewittern und der Strom ist auch weg. Mit Stirnlampen gibt es bei uns aber keine Probleme und nachher werden wir uns lecker Brot mit Käse und Salami machen und ein schickes Rührei! Vielleicht noch eine leckere Ananas :D
Wie ihr merkt, geht es uns nach einem Monat in Bushenyi wirklich gut! Heimweh? Fehlanzeige!

Bis nächste Woche!

Eure Franzi :)
Shoppen, shoppen, shoppen


Ausblick vom Hotel :)
Frozen Yoghurt! 


Spaß beim Taxifahren mit hochrotem Kopf


mhmm.. lecker!