Samstag, 31. August 2013

Auf zum Park der Königin!

30 Minuten nödlich von Bushenyi liegt der Queen Elizabeth Nationalpark und dorthin haben sich Isabelle und ich mit noch zwei anderen Freiwilligen aus Fort Portal auf den Weg gemacht. Claudia und Pascal sind bereits Freitag bei uns angekommen und Samstag haben wir uns schon bei Sonnenaufgang auf den Weg nach Ishaka gemacht, um dort ein Auto zu leihen. Da ging es dann mal richtig ans Handeln und das war gar nicht so einfach. Zwischendurch sind wir wieder von einem Pickup runter, weil der Fahrer uns dann doch eher betrügen wollte. Nach 1 1/2 Std. haben wir dann auch einen Fahrer gefunden, der mit uns los ist! Der Fahrer war auf jeden Fall spitze. Er hat uns beim Tiere suchen geholfen und ist auch im Park gaaaaanz langsam gefahren damit wir auch ja alles sehen könnne :) Ganz am Anfang haben wir dann auch Affen getroffen. Manche haben sich nicht ans Auto rangetraut und einer hat sich vor unser Fenster aufgestellt, so dass Isabelle so schnell wie möglich ihr Fenster schließen musste. Der Affe hat aber nichts gemacht ;) 

Dann haben wir noch ganz viele Antililopen gesehen. Irgendwann sind Claudia und ich dann halb eingeschlafen ... der Fahrer hat dann scharf gebremst und keine 10 meter neben uns im Gebüsch stand ein Elefant! Und das obwohl wir noch nicht mal richtig im Nationalpark waren! Leider stand der Elefant etwas blöd um fotografiert zu werden, aber er hat sich dann langsam in Bewegung gesetzt und auf einmal musste der Fahrer schnell nach vorne fahren, denn da wo wir noch standen ist dann der Elefant über die Straße gelaufen! GENIAL! Keine 5 meter hinter uns! Wir haben uns riesig gefreut und unsere Kameras draufgehalten! Absoluter Höhepunkt des Tages! 

Danach sind wir weiter zum Äquator. Isabelle und ich sind die einzigen Freiwilligen, die südlich vom Äquator leben. Dort gibt es so Hinweissteine und wir sind ein bisschen hin und her gelaufen. Mal waren wir nördlich und mal südlich und natürlich fand dort unser nächstes Fotoshooting statt! 

Danach sind wir zur Kingsfisher lodge gefahren, die ziemlich bekannt als gute Übernachtungsmöglichkeit ist...uns gings eher um Essen. Dort hatte man einen unglaublichen Blick über den gesamten Nationalpark! Leider schien die Sonne nicht so gut, dass man viel sehen konnte, aber es war trotzdem atemberaubend! 
Und dort gab es sooo tolles Essen! Wir haben uns alle erstmal Burger und Pommes gegönnt und natürlich ganz viele Fotos gemacht. Ich bin mit Pascal dann auch mal dort rumgelaufn und habe bei einem Bungalow zufällig mal an die Dekce geschaut und da hingen 3 Fledermäuse. Mein Hypochonder-Ich hat natürlich gleich Alarm geschlagen und ich bin sofort weg. Aber die hingen zum Glück einfch nur rum. 

Nach 3 Stunden Aufenthalt sind wir auch wieder gefahren. zurück nach Ishaka! Und auf dem ganzen Weg hatten wir alle ein Grinsen auf dem Gesicht. Dieser Tag war bis jetzt der schönste von allen und hallooo? Wir haben einen Elefanten gesehen! :D Jetzt werden wir den Tag alle zusammen schön ausklingen lassen...wahrscheinlich mit Monopoly :)

Am Montag fängt dann endlich die richtige Arbeit an! Isabelle und ich haben bereits 7 neue Projekte, die wir alle vorstellen wollen und wir freuen uns richtig darauf! Aber es soll endlich losgehen! Dann werden wir noch nächste Woche andere Freiwillige hier in Bushenyi kennenlernen. Auf die sind wir auch schon sehr gespannt :D 

Bis ganz bald! 

Eure Franzi :)
Beim Lausen 

Büffel

Tööröööö

benjamin Blümchen

benjamin Blümchen

einer südlich...einer nördlich

bester Blick! 

ich falle! 

Hippo :D

Gruppenfoto

Oh mein Gott! ESSEN!

ehmm....ja !

südlich vom Äquator! 







Sonntag, 25. August 2013

Die Hochzeit - Part 2

Am Samstag waren wir dann beim zweiten Teil der Hochzeit....aber fangen wir freitag abend an: 

Isabelle und ich saßen total entspannt in unserem Wohnzimmer als uns eingefallen ist, dass wir gar kein Hochzeitsgeschenk haben! Also mussten wir erstmal unsere Gastgeschenke unter die Lupe nehmen....blöd nur, dass wir schon einmal Marmelade und Honig für uns reserviert hatten und dies auch schon aufgebrochen war. Zum Glück haben wir dann aber noch was gefunden und wir haben noch eine Karte dazugebastelt. Da wir beide selbstverständlich begnadete Maler sind, wurde die Karte einfach nur perfekt :D  Unsere chefin kam dann noch und meinte, dass wir um 8 losfahren...
Am nächsten Morgen wurde aus 8 -> 9 und aus 9 ->10...so dass es sich nicht mehr gelohnt hat zur Kirche zu fahren...stattdessen sind wir gleich zum Partyort gefahren, wo schon viele Menschen waren. Wir haben beim Aufbauen geholfen und uns dann selber irgendwann in Schale geworfen :D Irgendwann saßen wir dann in einem Zelt und haben gewartet, dass es mit dem Essen losgeht. Zu der Zeit haben die Leute aus dem Dorf aber schon was bekommen. Nur wir noch nicht, weil das Brautpaar noch nicht da war. Jedenfalls kam dann eine Angestellte und meinte, dass wir mitkommen sollen, um uns etwas zu essen zu holen.Und schwupps sind wir zu den Dorfbewohner gegangen....wir mussten uns aber nicht hinten anstellen...nein die Frau hat uns einfach nach ganz vorne in die Reihe gestellt. Dann kam ein anderer Angestellter, der unsere Teller genommen hat und für uns die Reihe entlang gegangen ist und unser Essen geholt hat. Wir standen da mit offenem Mund, weil wir das einfach nicht fassen konnten, dass wir so bevorzugt wurden. Danach sind wir auch schnell zurück ins Zelt, weil uns das gegenüber den anderen schon unangenehm war. Nach dem Essen sind wir dann zum Festplatz, wo wir uns Sitzplätze suchen wollten. Auch hier kam uns ein Angestellter zuvor. Er ist dann zu zwei jungen Menschen die in der ersten Reihe saßen gegangen und hat sie aufgefordert für uns Platz zu machen. Alle die dort saßen haben uns angestarrt und wir waren wirklich geschockt, dass wir so bevorzugt wurden! Und das nur, weil wir Weiße sind! Wir mussten dann dem Angestellten ziemlich lange erklären, dass wir uns einen anderen Platz suchen. Wir haben dann natürlich noch welche gefunden, da das Brautpaar ja noch gar nicht da war und somit die ganze Kirchengemeinde auch nicht. Nach langem Warten ging dann alles auf einmal ganz schnell. Das Brautpaar kam mit dem ganzen Stab an Leuten hereingetanzt! Alle haben gejubelt (es waren 2000 menschen da!). Also richtig Stimmung! Danach wurde es für uns aber eher wieder ein bisschen langweilig, da gefühlte 100 stunden Reden in der local language gehalten wurden. Selbst das Brautpaar sah manchmal müde aus. :D Schließlich konnte man sich in einer langen Schlange anstellen und seine Geschenke überreichen. Das haben wir natürlich gleich gemacht...uns ist dann nur aufgefallen, dass wir die Geschenke gar nicht eingepackt hatten :D Upps. Trotzdem hat sich das Brautpaar sehr gefreut :) Danach wurde dann der Kuchen angeschnitten und verteilt! Der Kuchen war wirklich sehr gut und riesig! Als der Kuchen angeschnitten wurde ging auch ein großes Feuerwerk los. Dann ging es auch schon weiter mit dem Eröffnungstanz wofür die Braut sich umgezogen hatte. Und schwupps wurde die Tanzfläche von allen gestürmt. Wir haben erstmal versucht unsere Chefin zu finden...naja sie hat dann uns zuerst gefunden und uns auf die Tanzfläche gezogen. Dort haben wir dann in einer Gruppe mit Bekannten von ihr getanzt. Am Anfang konnten wir nicht wirklich tanzen, weil sich um uns herum lauter Kreise gebildet haben mit Leuten, die uns angestarrt haben, als wären wir vom Mars. Wir haben uns einfach nicht wohl gefühlt. Das haben wir dann auch unserer Chefin erklärt und sie meinte, dass das alles Leute aus kleinen Dörfern sind, die immer nur was von Weißen gehört haben oder sie mal in einem Film gesehen haben und naja dann waren wir auf einmal da! (Wir wurden von einem Mann als die Engel aus dem Himmel bezeichnet :D ) 
Aber irgendwann wurde das dann auch den Leuten zuviel mit denen wir getanzt haben, so dass sie die Kinder aufegfordert haben nicht so zu starren sondern selber zu tanzen! Danach konnten auch wir so richtig tanzen! Irgendwann gab es dann nochmal Abendbrot! Wir saßen dann mit lauter Leuten in einer Küche und haben unser Essen gegessen. Dazu mussten wir uns einen Löffel teilen, weil es keine mehr gab und wir nicht so wirklich mit unseren Händen essen wollten. Díe älteren Menschen haben uns ein bisschen schief angegrinst :D 
Danach waren wir echt müde und unsere Chefin hat uns unser Zimmer gezeigt, wo bereits ihre Kinder schliefen. Die sind natürlich aufgewacht und Isabelle und ich wurden schnell zu Kindermädchen! Jeder hat sich eins geschnappt (insgesamt waren es drei) und sich um es gekümmert :) Dann endlich konnten auch wir schlafen! 
Am Sonntag sind wir dann irgendwann aufgewacht und unsere Chefin kam rein und meinte: Zieht euch an! Wir gehen jetzt !

Wir also voll in Panik geraten, haben uns verschlafen fertig gemacht und sind dann nach draußen. Von wegen wir müssen los! Wir sind dann 1 1/2 std. später erst losgefahren :D Der Rückweg war von der Landschaft her echt mega wunderschön, weil es nur über Berge ging. Aber die Straßen waren nicht so toll :D Wir haben dann 2 1/2 std. in die nächst größere Stadt gebraucht. Dort wurden wir dann von einer Freundin unserer Chefin abgeholt und sie ist dann mit uns in einen Supermarkt gegangen. 

Danach hat sie uns zu einem Taxi gebracht....Aber hier sind Taxen nicht so wie Zuhause. In das Taxi haben eigentlich 5 Leute gepasst...zwischendurch waren wir aber 8 + baby. Immer wenn welche irgendwo ausgestiegen sind, sind 2 sek. später wieder welche eingestiegen. Zwischendurch saß der Fahrer halb auf einer anderen Person drauf. Auf jeden Fall war es sehr abenteuerlich. Die Fahrt hat auch zum Glück nicht lange gedauert und wir haben uns noch nie so sehr wie heute auf unser kleines Haus gefreut! 

Auf bald eure Franzi! 

Unsere kreative Karte :D 

Festplatz

Platz von B&B

Kuchen!





Freitag, 23. August 2013

Hochzeit - Teil 1

Wenn hier eine Hochzeit gefeiert wird, dann meistens an zwei Tagen. Am ersten Tag ist die sogenannte Introduction. Das ist der kulturelle Part. Hier stellen sich beide Familien gegenseitig vor und die Familie des Bräutigams zieht alle Register, um die Braut zu ''bekommen''.
Wir sind also morgens um 5 aufgestanden, um in die eine Stunde entfernte Stadt Mbarara zu fahren. Dort hat uns unsere Chefin bei einem Restaurant rausgelassen und meinte, dass sie jemanden anruft, der mit uns Kleider kauft....Wir haben uns also erstmal hingesetzt und Essen bestellt. Unsere Chefin meinte, dass wir mal Katogo probieren sollen. Also haben wir uns davon eine Portion bestellt und für jeden einen Chiapatti. Das ist so eine Art Pfannkuchen und echt lecker! Das Katago ist aber komisch. Es sieht aus wie eine Banane und schmeckt wie eine Kartoffel...
Jedenfall wurden wir dann recht zügig von einem Mädel abgeholt, die mit uns losgezogen ist. Zuerst ging es in einen Laden, wo man traditionelle Kleider ausleihen kann. Ich hatte noch keins und Isabelle hat eins von unserer Chefin bekommen. Also wurde anprobiert und anprobiert bis eins gepasst hat :) Danach sind wir weiter ein Kleid für die Party am Samstag für  Isabelle zu kaufen. Wir haben ziemlich schnell ein schönes gefunden :) Und dann passierte eh das Unglaublichste : Nicht wir wurden bestohlen...nein Isabelle hat Kekse mitgehen lassen! Eigentlich dachte sie, dass es sich um ihr Kleid handelt, aber unsere Begleiterin hatte das Kleid bereits genommen.....Isabelle und ich haben das aber die ganze Zeit nicht verstanden und dachten, dass wir betrogen worden sind :D Zum Glück war es ja nicht so :) Wir sind natürlich wieder zurück und haben die Kekse abgegeben :D Dann gings weiter zum Schuhe kaufen. So habe ich noch nie Schuhe gekauft! Es wurde ein Schuh ausgesucht, kurz nach der Größe gefragt und einer wurde schnell anprobiert und dann gekauft. Das hat vielleicht 3 Minuten gedauert...und zwar nur, weil wir Schuhe mit Schnürsenkeln anhatten :D
Weiter ging es in einen großen Supermarkt. Seit Tagen sind wir auf der Suche nach Nutella! Auch dort hatten sie kein Nutella :( Aber mittlerweile wissen wir, wo es ganz in unserer Nähe Nutella gibt :)

Daraufhin mussten wir uns extrem beeilen. Wir sind zu unserer Begleiterin nach Hause, haben uns dort in Schale geworfen, Boda Boda Fahrer wurden angerufen und ab ging die Post. Die erste Frage, die wir uns gestellt haben war: Wie zur Hölle fährt man in diesem Kleid Boda Boda?
Das klärte sich schnell....man musste sich seitlich hinsetzten :O Darauf hin kam die Frage: Werden wir das überleben?
So Schlimm war es aber gar nicht! Es hat sogar Spaß gemacht. Natürlich waren wir auf dem Weg ins Dorf die Hauptattraktionen....wann haben Weiße schonmal traditionelle Sachen an? Und zwar falsch!? :D In dem Restaurant hat uns unsere Begleiterin uns erstmal richtig angezogen :D Dann kamen auch schon die anderen Gäste und wir wurden in Autos verteilt. Natürlich kamen nicht alle 1000 Gäste dorthin. Es war nur die Familie des Bräutigams zu der wir gezählt wurden, was eine große Ehre ist. Wir dachten, ok jetzt fahren wir noch eine Stunde...Pustekuchen 3 Std. Auf einen hohen Berg, wo es keine richtigen Straßen gab. Die Fahrt war sehr, sehr ruckelig. :D Je weiter wir nach oben kamen, desto mehr wurden wir angestarrt, so dass wir uns irgendwann gewünscht haben unsichtbar zu sein. Wahrscheinlich kommen dort nicht allzu oft Weiße hin....Einmal sind wir eingeschlafen und als ich aufgewacht bin standen Kinder an unserer Scheibe und haben uns angegrinst. Isabelle ist daraufhin auch aufgewacht...Aber wer schläft schon schön?
Dann irgendwann sind wir angekommen und das Fest fand in der Mitte eines Bananenfeldes statt!
Wir haben weit vorne Parkplätze bekommen, weil wir ja zu den Ehrengästen gehörten. Außerdem hatten wir einen eigenen Essensbereich. Dort haben wir alle zusammen gegessen bis wir aufgefordert worden sind uns aufzustellen. Wir haben Sticker bekommen und sind hintereinander ins Festzelt gegangen. Die Familie der Bräutigam hatte ein Zelt, die Familie der Braut, sowie geladene Gäste und auch Leute die so gekommen sind hatten eins. Insgesamt war alles riesig! Dann ging es auch schon los und zwar damit Isabelle und mich durch den Kakao zu ziehen. Die ganze Zeremonie war in einer der local Sprachen, so dass wir nur Bahnhof verstanden haben. Der ''Moderator'' hat dann schlechtes Englisch geredet und ein paar Späße über uns gemacht, was aber nett sein sollte! Es wurde uns ja auch erklärt :) Aber es war trotzdem komisch, dass sich zwischendurch alle zu uns umgedreht haben und uns angegrinst haben...Jedenfalls ging die Zeremonie ziemlich lange. Es wurden Geschenke überreicht, die Braut musste ihren Bräutigam finden, noch mehr Geschenke wurden übereben. Zum Schluss hat jeweils der Vater der Familien seine Familie vorgestellt...Als bei der Familie des Bräutigams die Tanten vorgestellt wurden, wurde uns auf einmal von überall gesagt, dass wir aufstehen sollen....wir sind also nun Tanten, was mit ein bisschen Gelächter kommentiert wurde. Aber es ist für und eine Ehre gewesen und für die Familie der Braut heißt das soviel wie: Der Bräutigam ist stark, er hat sogar zwei Weiße mitgebracht... So wurde uns das jedenfalls erklärt. Zum Schluss gab es noch Kuchen und dann durften wir mit der Familie die überreichten Geschenke zu den Autos bringen. Und dann ging es auch wieder den Berg runter und zwar im Dunkeln. Das eine oder andere Schlagloch wurde übersehen und ich war froh einen stabilen Magen zu haben.
Wir haben dann nur noch unsere Bags geholt und uns schnell umgezogen. Im Haus unserer Begleiterin erwartete uns dann unsere nächste Überraschung: Unsere Schuhe wurden geputzt! Das war uns total  unangenehm  und wir wussten gar nicht, was wir sagen sollten.....
Unsere Chefin hat uns dann auch von unserem vereinbarten Meetingpoint abgeholt und wir sind zurück nach Bushenyi gefahren. Dort sind wir ganz schnell ins Bett gefallen!
Insgesamt war der Tag wirklich sehr interessant, ich habe viel neues gelernt und bin froh und glücklich, dass ich bei der Hochzeit dabei sein durfte :)
Aber am Samstag gehen wir noch zur ''richtigen''  Hochzeit! Darauf freue ich mich jetzt schon! 
Ich in traditioneller Kleidung


Noch fröhlich vor unserer 3 Std. Autofahrt 


Wunderschöne Landschaft 


Landschaft :)


Essenszelt


Festzelt


Riesen KUCHEN!


Bräutigam & Braut

Dienstag, 20. August 2013

Agandi!


Agandi! ICH BIN DA! Und zwar glücklich und munter! Aber erstmal der Reihe nach:

Der Abschied am Flughafen war echt schwer und es wurde nochmal schwerer als ich im Flugzeug nach Istanbul einen Brief von allen meinen Freunden gelesen habe, die auf meiner Abschiedsfeier waren! Vielen lieben Dank! Der Zettel hängt in meinem Zimmer!  Ansonsten waren es sehr ruhige Flüge… In Entebbe wurde mir erstmal ein falsches Visum ausgestellt -.- Die anderen haben es mir aber zum Glück rechtzeitig gesagt, so dass ich also wieder vom Gepäckband zu den Ausstellern gegangen bin. Das Problem? Ich wusste was ich wollte, die Austeller eigentlich auch aber  sie haben es untereinander nicht auf die Reihe bekommen und ziemlich lange diskutiert wer es nun richtig macht :D Aber jetzt habe ich das richtige Visum und mein Gepäck ist auch komplett angekommen! Wir wurden von vier Leuten vom Roten Kreuz abgeholt und zu einem Van geführt in den eigentlich 16 Leute passen. Nun ja wir waren 15 Leute + jeweils 2 Gepäckstücke + Handgepäck. Irgendwie haben wir aber alle reingepasst und die 2 Stunden zum Youth Camp in Mukono haben wir auch überlebt. Dort haben wir Zelte zugeteilt bekommen in denen wir noch 2 Stunden schlafen konnten.  Wir sind nämlich erst um 3 Uhr nachts in Entebbe gelandet.
Am nächsten Morgen ging es dann gleich in die Hauptstadt Kampala. Dort waren wir beim headqauarter, beim ICRC, Geldtauschen und in einem Supermarkt. Auf dem Rückweg war der ganze Bus sehr ruhig…wir mussten schließlich Schlaf nachholen. Die darauffolgenden Tage hatten meistens den gleichen Rhythmus: Aufstehen, Wasser von der Pumpe holen, damit draußen in aus Stein gebauten ‚‚Duschen‘‘ duschen, Programm (z.Bsp. Kulturen kennenlernen, Sicherheitsregeln…), Spiele spielen und gaaaanz viel Essen! An einem Abend waren wir auch in einem Club feiern. Der Club war draußen und die Ugander haben es versucht uns ihren Tanzstil beizubringen....was bei manchen gut funktioniert hat und bei mir eher weniger gut ;D Der Weg zum Club war mal wieder lustig. Der Bus war natürlich viel zu voll (Foto siehe unten) aber die Stimmung im Bus war einfach der Knüller! 

An das Essen muss ich mich noch gewöhnen. Bis jetzt hatte ich zum Glück noch keinerlei Schwierigkeiten mit der Verdauung. Nur der Geschmack bereitet  mir noch das eine oder andere Problem. Aber daran werde ich mich schon gewöhnen! J

Wir haben auch endlich unsere Chefin kennengelernt und sie ist wirklich total nett! Sie hat uns auch gleich gefragt, ob wir am Donnerstag und Samstag mit zu einer Hochzeit wollen. Isabelle und ich saßen da mit offenem Mund und glitzernden Augen! Eine Hochzeit mit über 1000 Leuten!? Das lassen wir uns doch nicht entgehen!  :D
Montags sind wir dann in unsere Branches gefahren. Wir sind von Kampala mit unserer focal person (=sozusagen unsere Ansprechperson, die uns in den ersten Wochen alles zeigt etc.) in einen riesen Bus gestiegen! Vielleicht war es auch Einbildung aber dieser Bus kam mir wirklich sehr sehr hoch vor! Isabelle und ich saßen neben einem Mädchen in unserem Alter, so konnten wir unser Englisch verbessern und hatten wenig Langeweile. Nach ca. 3 Std. haben wir unsere erste und einzige Pause gemacht. Wir sind also zu dritt auf die Latrine gegangen und als wir wieder rauskamen ist der Bus einfach losgefahren! Wir mussten also hinterher rennen und wurden von allen Seiten wirklich blöd angeschaut. Es ist anscheinend lustig, wenn Muzungus  (=Weiße) hinter einem Bus herlaufen… Aber der Bus hat angehalten und wir konnten einsteigen. Nach weiteren 3 Std. sind wir in Bushenyi angekommen. Wir wurden gleich von allen Seiten angequatscht, ob sie unser Gepäck tragen können etc. Aber wir haben ein Taxi zum Haus genommen. Dort erwartete uns erst mal der größte Schock überhaupt: Unsere Vorgänger haben einen Saustall hinterlassen….Klamotten, leere Flaschen, dreckiges Geschirr. In diesem Moment waren wir beide echt total überfordert und den Tränen nahe. Aber nachdem wir eine Nacht darüber geschlafen haben, eine lange  Liste mit Putzzeug geschrieben haben war alles nur noch halb so schlimm. Am Abend an dem wir angekommen sind  haben wir es nur noch geschafft unsere Koffer auszuräumen sowie Betten zu beziehen und die Badezimmer einigermaßen zu putzen. Und dann gab es noch Stromausfall! Und alles war so unordentlich, dass wir erst mal dastanden ohne das Geringste zu sehen und überlegen mussten wo unsere Taschenlampen überhaupt sind. Aber zum Glück war mein Handy mit Musik an, so dass wir der Musik gefolgt sind und mit dem Handy die Taschenlampen finden konnten.  Wir haben dann einfach mit unseren Stirnlampen weitergeputzt. Am nächsten Tag haben wir dann zuerst unsere Putzsachen gekauft. Wir wollten auch Mülltüten kaufen also mussten wir erst mal dem Verkäufer erklären was Mülltüten sind. Er hat uns nicht wirklich verstanden, warum wir das brauchen und uns ein bisschen ausgelacht. Aber wir haben welche bekommen! Danach sind wir nach Ishaka gefahren. Ishaka ist die nächste größere Stadt. Ich bin auf dem Motorrad von einem red Cross volunteer mitgefahren und Isabelle sowie unsere focal person haben ein Boda Boda (=Motorradtaxi) genommen. Die Fahrt war sehr lustig. Zum Glück waren wir nicht zu schnell unterwegs und ich konnte die Landschaft genießen. Ich weiß aber noch nicht, ob ich mich jemals an die Fahrweise hier gewöhnen werde. Verkehrspolizei ist hier eigentlich überflüssig, weil je jeder fährt wie er will :D
Bushenyi ist wirklich sehr schön! Es ist sehr hügelig und ziemlich grün! Zwischendurch sind wir an Fahrradfahrern vorbei gekommen, die auf ihrem Gepäckträger viele Bananenstauden geladen hatten. In Ishaka haben wir dann eine Sim Karte sowie einen Internetstick gekauft! Als wir dann wieder in Bushenyi-town waren, haben wir uns wieder ans Putzen gemacht. Wenn wir wieder nach Deutschland kommen sind wir wahrscheinlich Putzprofis.  Dabei haben wir das essen und trinken total vergessen, so dass ich mich irgendwann hinsetzen und ein Toast mit superleckerer Marmelade von Isabelles Mutter essen sowie langsam sehr viel Wasser trinken musste.  Nach einer Weile ging es mir aber wieder gut und ich konnte auch weiterputzen. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass egal was zu tun ist, essen und trinken wichtig sind! Innerhalb von 5 Stunden haben wir es geschafft die Küche komplett zu putzen sowie ein bisschen das Wohnzimmer auf Vordermann zu bringen. Zwischendurch hat unsere Branchmanagerin uns noch zu sich geholt, damit wir Kleider für die Hochzeit anprobieren konnten. Aber leider hat nicht viel gepasst, so dass wir erst mal shoppen gehen müssen. Denn für die Hochzeit brauchen wir ganz traditionelle Kleidung, was mich wirklich sehr sehr freut! Ich bin jetzt schon total aufgeregt!
Morgen werden wir dann weiterputzen, Fotos werden aufgehängt und ich werde mich wieder ein Stück wohler fühlen! Die Badezimmer müssen wir uns auch nochmal so richtig vornehmen! Außerdem gehen wir morgen zum allerersten Mal unsere Branch besuchen und werden unsere Kollegen kennenlernen.  Alle die wir bis jetzt kennengelernt haben sind immer total nett zu uns gewesen.
Unten findet ihr noch ein paar Fotos! Jedenfalls geht es mir hier wirklich super gut, abgesehen von ein bisschen Heimweh. Aber das ist ja wohl normal!
Ich melde mich bald wieder! Spätestens nach der Hochzeit und dann gibt es ganz viele Fotos! 

unsere Küche (Ungeputzt)
Youth Camp Natur pur

Spiele :)

Mein Zimmer in Bushenyi (Ungeputzt)

Isabelle und ich auf dem Weg in den Club

Der Bus :D

Dienstag, 6. August 2013

Meine Abscheidsfeier

Vor einer Woche kam Lena aus Kassel an......für meine kleine Abschiedsfeier am Samstag! 
Ich hatte 20 gute Freunde eingeladen und war schon freitags ziemlich aufgeregt. Mein Plan war es zu grillen und einfach noch mal Zeit mit allen zu haben. Leider hat der Regen uns zwischendurch geärgert, so dass der Grill unter den Sonnenschirm ziehen musste. Doch der Regen konnte mir nicht meine Freude verderben :) 
An dieser Stelle muss ich mich auch gaaanz herzlich bei allen bedanken, die mir nützliche Sachen für Uganda mitgebracht haben....Gute Laune Drops, Tapferkeitstoffees, Trostchocolate, gaaaaaaaanz viel Kinderschokolade, ein mega super wunderschönes dünnes Fotobuch (damit ich es auch mitnehmen kann ;) ), superschöne Armbänder und Anhänger, liebe Briefe und Lesestoff gegen Langeweile ;) 
Irgendwann waren dann auch meine Tränen nicht mehr zu stoppen sie flossen und flossen und flossen... 
Aber ansonsten konnte ich den Abend einfach nur genießen. Zwischendurch musste ich ''Rede und Antwort'' stehen. Was mir aber auch Spaß gemacht hat...auch wenn ich noch nicht da war, habe ich das Gefühl schon vieles zu wissen! 

Doch dieses Abschiedsfest hat alles nochmal realer gemacht und in so gut wie einer Woche geht es einfach mal los! Mein Bammel wird immer größer und ich weiß schon jetzt, dass ich am Anfang volle Kanne mit Heimweh zu kämpfen habe! Doch was wäre das Leben ohne Herausforderungen?