Agandi! ICH BIN DA! Und zwar glücklich und munter! Aber
erstmal der Reihe nach:
Der Abschied am Flughafen war echt schwer und es wurde
nochmal schwerer als ich im Flugzeug nach Istanbul einen Brief von allen meinen
Freunden gelesen habe, die auf meiner Abschiedsfeier waren! Vielen lieben Dank!
Der Zettel hängt in meinem Zimmer! Ansonsten waren es sehr ruhige Flüge… In
Entebbe wurde mir erstmal ein falsches Visum ausgestellt -.- Die anderen haben
es mir aber zum Glück rechtzeitig gesagt, so dass ich also wieder vom
Gepäckband zu den Ausstellern gegangen bin. Das Problem? Ich wusste was ich
wollte, die Austeller eigentlich auch aber sie haben es untereinander nicht auf die Reihe
bekommen und ziemlich lange diskutiert wer es nun richtig macht :D Aber jetzt
habe ich das richtige Visum und mein Gepäck ist auch komplett angekommen! Wir
wurden von vier Leuten vom Roten Kreuz abgeholt und zu einem Van geführt in den
eigentlich 16 Leute passen. Nun ja wir waren 15 Leute + jeweils 2 Gepäckstücke
+ Handgepäck. Irgendwie haben wir aber alle reingepasst und die 2 Stunden zum
Youth Camp in Mukono haben wir auch überlebt. Dort haben wir Zelte zugeteilt
bekommen in denen wir noch 2 Stunden schlafen konnten. Wir sind nämlich erst um 3 Uhr nachts in
Entebbe gelandet.
Am nächsten Morgen ging es dann gleich in die Hauptstadt Kampala. Dort waren
wir beim headqauarter, beim ICRC, Geldtauschen und in einem Supermarkt. Auf dem
Rückweg war der ganze Bus sehr ruhig…wir mussten schließlich Schlaf nachholen.
Die darauffolgenden Tage hatten meistens den gleichen Rhythmus: Aufstehen,
Wasser von der Pumpe holen, damit draußen in aus Stein gebauten ‚‚Duschen‘‘
duschen, Programm (z.Bsp. Kulturen kennenlernen, Sicherheitsregeln…), Spiele spielen
und gaaaanz viel Essen! An einem Abend waren wir auch in einem Club feiern. Der Club war draußen und die Ugander haben es versucht uns ihren Tanzstil beizubringen....was bei manchen gut funktioniert hat und bei mir eher weniger gut ;D Der Weg zum Club war mal wieder lustig. Der Bus war natürlich viel zu voll (Foto siehe unten) aber die Stimmung im Bus war einfach der Knüller!
An das Essen muss ich mich noch gewöhnen. Bis jetzt
hatte ich zum Glück noch keinerlei Schwierigkeiten mit der Verdauung. Nur der
Geschmack bereitet mir noch das eine
oder andere Problem. Aber daran werde ich mich schon gewöhnen! J
Wir haben auch endlich unsere Chefin kennengelernt und sie ist wirklich total
nett! Sie hat uns auch gleich gefragt, ob wir am Donnerstag und Samstag mit zu
einer Hochzeit wollen. Isabelle und ich saßen da mit offenem Mund und
glitzernden Augen! Eine Hochzeit mit über 1000 Leuten!? Das lassen wir uns doch
nicht entgehen! :D
Montags sind wir dann in unsere Branches gefahren. Wir sind
von Kampala mit unserer focal person (=sozusagen unsere Ansprechperson, die uns
in den ersten Wochen alles zeigt etc.) in einen riesen Bus gestiegen! Vielleicht
war es auch Einbildung aber dieser Bus kam mir wirklich sehr sehr hoch vor!
Isabelle und ich saßen neben einem Mädchen in unserem Alter, so konnten wir
unser Englisch verbessern und hatten wenig Langeweile. Nach ca. 3 Std. haben
wir unsere erste und einzige Pause gemacht. Wir sind also zu dritt auf die
Latrine gegangen und als wir wieder rauskamen ist der Bus einfach losgefahren!
Wir mussten also hinterher rennen und wurden von allen Seiten wirklich blöd
angeschaut. Es ist anscheinend lustig, wenn Muzungus (=Weiße) hinter einem Bus herlaufen… Aber der
Bus hat angehalten und wir konnten einsteigen. Nach weiteren 3 Std. sind wir in
Bushenyi angekommen. Wir wurden gleich von allen Seiten angequatscht, ob sie
unser Gepäck tragen können etc. Aber wir haben ein Taxi zum Haus genommen. Dort
erwartete uns erst mal der größte Schock überhaupt: Unsere Vorgänger haben
einen Saustall hinterlassen….Klamotten, leere Flaschen, dreckiges Geschirr. In
diesem Moment waren wir beide echt total überfordert und den Tränen nahe. Aber
nachdem wir eine Nacht darüber geschlafen haben, eine lange Liste mit Putzzeug geschrieben haben war alles
nur noch halb so schlimm. Am Abend an dem wir angekommen sind haben wir es nur noch geschafft unsere Koffer
auszuräumen sowie Betten zu beziehen und die Badezimmer einigermaßen zu putzen.
Und dann gab es noch Stromausfall! Und alles war so unordentlich, dass wir erst
mal dastanden ohne das Geringste zu sehen und überlegen mussten wo unsere
Taschenlampen überhaupt sind. Aber zum Glück war mein Handy mit Musik an, so
dass wir der Musik gefolgt sind und mit dem Handy die Taschenlampen finden
konnten. Wir haben dann einfach mit unseren
Stirnlampen weitergeputzt. Am nächsten Tag haben wir dann zuerst unsere
Putzsachen gekauft. Wir wollten auch Mülltüten kaufen also mussten wir erst mal
dem Verkäufer erklären was Mülltüten sind. Er hat uns nicht wirklich verstanden,
warum wir das brauchen und uns ein bisschen ausgelacht. Aber wir haben welche
bekommen! Danach sind wir nach Ishaka gefahren. Ishaka ist die nächste größere
Stadt. Ich bin auf dem Motorrad von einem red Cross volunteer mitgefahren und
Isabelle sowie unsere focal person haben ein Boda Boda (=Motorradtaxi)
genommen. Die Fahrt war sehr lustig. Zum Glück waren wir nicht zu schnell unterwegs
und ich konnte die Landschaft genießen. Ich weiß aber noch nicht, ob ich mich
jemals an die Fahrweise hier gewöhnen werde. Verkehrspolizei ist hier
eigentlich überflüssig, weil je jeder fährt wie er will :D
Bushenyi ist wirklich sehr schön! Es ist sehr hügelig und
ziemlich grün! Zwischendurch sind wir an Fahrradfahrern vorbei gekommen, die
auf ihrem Gepäckträger viele Bananenstauden geladen hatten. In Ishaka haben wir
dann eine Sim Karte sowie einen Internetstick gekauft! Als wir dann wieder in
Bushenyi-town waren, haben wir uns wieder ans Putzen gemacht. Wenn wir wieder
nach Deutschland kommen sind wir wahrscheinlich Putzprofis. Dabei haben wir das essen und trinken total
vergessen, so dass ich mich irgendwann hinsetzen und ein Toast mit
superleckerer Marmelade von Isabelles Mutter essen sowie langsam sehr viel
Wasser trinken musste. Nach einer Weile
ging es mir aber wieder gut und ich konnte auch weiterputzen. Jedenfalls weiß ich
jetzt, dass egal was zu tun ist, essen und trinken wichtig sind! Innerhalb von
5 Stunden haben wir es geschafft die Küche komplett zu putzen sowie ein
bisschen das Wohnzimmer auf Vordermann zu bringen. Zwischendurch hat unsere
Branchmanagerin uns noch zu sich geholt, damit wir Kleider für die Hochzeit
anprobieren konnten. Aber leider hat nicht viel gepasst, so dass wir erst mal
shoppen gehen müssen. Denn für die Hochzeit brauchen wir ganz traditionelle
Kleidung, was mich wirklich sehr sehr freut! Ich bin jetzt schon total
aufgeregt!
Morgen werden wir dann weiterputzen, Fotos werden aufgehängt
und ich werde mich wieder ein Stück wohler fühlen! Die Badezimmer müssen wir
uns auch nochmal so richtig vornehmen! Außerdem gehen wir morgen zum
allerersten Mal unsere Branch besuchen und werden unsere Kollegen kennenlernen.
Alle die wir bis jetzt kennengelernt
haben sind immer total nett zu uns gewesen.
Unten findet ihr noch ein paar Fotos! Jedenfalls geht es mir
hier wirklich super gut, abgesehen von ein bisschen Heimweh. Aber das ist ja
wohl normal!
Ich melde mich bald wieder! Spätestens nach der Hochzeit und
dann gibt es ganz viele Fotos!
unsere Küche (Ungeputzt)
Youth Camp Natur pur
Spiele :)
Mein Zimmer in Bushenyi (Ungeputzt)
Isabelle und ich auf dem Weg in den Club
Der Bus :D