Montag, 16. September 2013

Am Hügel der Antilopen

In der letzten Woche ist nicht ganz so viel passiert. Wir haben gearbeitet, wobei - versucht zu arbeiten trifft es wohl besser... Viel gab es nicht zu tun. Wir waren zweimal im field.
Einmal haben wir Frauen mit HIV besucht, um zu schauen wie es ihnen geht. Das andere Mal sind wir zu einem Jugendclub gefahren. Beides war wirklich ziemlich interessant. Das einzige Problem, welches uns eigentlich immer verfolgt, ist die Sprache. In den Dörfern gibt es nicht viele, die Englisch sprechen. Daher brauchen wir immer einen Übersetzer und wir können eigentlich nie alleine in Dörfer fahren, was ich ziemlich schade finde.
Bei beiden Treffen habe ich viel erfahren können und wieder was gelernt.
Ansonsten wurden wir abends öfter von Fenja, der deutschen Freiwilligen, die hier in der Nähe lebt, besucht. Zusammen mit ihr und einem ugandischen Freiwilligen der Branch waren wir dann auch Pizza essen. ''Westliches'' Essen fehlt mir schon ziemlich und den anderen auch. Isabelle und ich konnten uns noch nicht ganz mit dem ugandischen Essen anfreunden. Manches ist wirklich ziemlich gut, aber anderes ist dann wieder gar nichts für uns und unseren Magen.
Wir haben dem Ugander eine Liste mit 120 Sachen geschrieben, die er essen muss, wenn er in Deutschland ist. Er wartet im Moment auf sein Visum. Seine Frau lebt und studiert in Deutschland. Daher lernt er auch fleißig Deutsch und es ist ganz lustig mit ihm Deutsch zu sprechen.

Am Donnerstag haben wir uns auf den Weg zum Hügel der Antilopen gemacht - aka Kampala. Also ab in die Großstadt! Unser Glück war, dass uns unsere Nachbarn mitgenommen haben, da diese ebenfalls nach Kampala wollten. Die Fahrt war ziemlich entspannt und hat 5 1/2 Std inklusive "Beinfreiheit "gedauert.
Kampala ist eine ziemlich pulsierende, laute, volle Stadt und wir waren am Anfang ziemlich überfordert. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass wir nicht angestarrt wurden weil wir Weiße sind, sondern vielmehr haben wir die ganzen Weißen angestarrt! Es waren wirklich viele dort. Ganz ungewohnt.
Wir haben uns zuerst gleich mal in ein Restaurant/Cafe gesetzt. So eine Speisekarte kann einen echt überfordern! Einfach viel zu viel Auswahl! Wir haben circa 20 Minuten gebraucht, um uns zu entscheiden.... Danach sind wir in einen riesigen Supermarkt gegangen....einen wie in Berlin! Wir sind mit offenen Mündern durch die Gänge gelaufen...zu viel Auswahl, zu viele Sachen, zu viele geile Sachen vor allen Dingen! Hilfe! Irgendwann sind wir dannin andere Einkaufszentren weitergegangen. Dort stand dann shoppen auf der Agenda.
Im Dunkeln sind wir anschließend zu unserem Hotel zurück und da gab es dann eh das Beste: Eine echte heiße Dusche! Mein Gott war das herrlich! Und es war unglaublich, wie sehr man sich über sowas freuen kann! Während unseres Aufenthaltes in Kampala haben wir jeweils morgens und abends geduscht. Lange! Es musste einfach ausgenutzt werden!
Den tollen Tag haben wir dann auf der Terasse mit Blick über Kampala und einem Bier ausklingen lassen. Am nächsten Tag sind wir zum Headquarter auf einem BodaBoda gefahren. Das war schon ziemlich abenteuerlich. Vor allem wenn nicht nur der BodaBoda-Fahrer fährt wie er will, sondern alle! Wahnsinn. Da muss man schon öfter mal das Knie einziehen, die Luft anhalten oder aufpassen, dass man keinen Herzinfarkt bekommt. Beim Headquarter mussten wir dann Formulare wegen unserer Arbeitserlaubnis ausfüllen und unser oberster Chef hat uns erzählt, dass er und 8 weitere aus dem Office im November ins wunderschöne Berlin fliegen. NEID!
Wieder zurück haben wir dann einen mega Einkauf gemacht. Mit einem echten Einkaufswagen sind wir durchgebrettert, haben alles reingeschmissen, was uns gefallen hat und es nach 1 1/2 Stunden geschafft zu bezahlen. Jetzt haben wir auch Käse, Salami, tolles Brot, mehr Putzzeug und noch ganz viel andere äußerst wichtige Sachen! Megaaaa!
Später haben wir Claudia und Pascal abgeholt, sind am Abend Pizza essen gegangen (herrlich!) und haben später am Abend noch andere Freiwillige in einer Bar getroffen. Wir haben lange geredet und sind müde und zufrieden spät in der Nacht ins Bett gefallen.
Am Samstag sind wir dann den ganzen Tag rumgelaufen, haben uns das National-Theater angeschaut, wieder tolle Sachen gegessen und waren shoppen. Kampala ist zwar riesig, aber so wirkliche Sehenswürdigkeiten gibt es leider nicht - oder kaum. Generell ist die Stadt vom Aussehen nicht soo schön.
Abends sind wir zu Freiwilligen gefahren, die in Kampala wohnen. Dort gab es ein schönes Lagerfeuer und wir saßen in einer gemütlichen Runde zusammen, haben uns ausgetauscht, Späße gemacht und lustige Spiele gespielt.
Sonntags haben uns dann wieder unsere Nachbarn mit nach Bushenyi genommen. Auf dem Rückweg haben wir eine SMS von Fenja bekommen in der sie uns mitgeteilt hat, dass wir 7 Monate keinen Strom haben sollen. 7 Monate!!! Panik, Panik, Panik! Da mussten wir doch gleich mal nachforschen und haben Fenja angerufen. Sie gab dann Entwarnung: Wir hätten nur tagsüber keinen Strom...nachts aber schon. Puh Glück gehabt. Hier in Bushenyi haben wir dann aber erfahren, dass 2 Tage gar kein Strom da war. Zum Glück waren wir in Kampala :D
Generell war das Wochenende ein voller Erfolg! Wir haben es sehr genossen und freuen uns schon wieder darauf, nächstes Wochenende zur Wahlparty in die Deutsche Botschaft zu fahren!
Mittlerweile hat uns jedoch wieder das Leben in Bushenyi eingeholt und wir sind wieder am Arbeiten. Dieses Mal auch wirklich! Heute war der erste Tag, an dem wir komplett und wirklich gearbeitet haben! Wir haben Reports und Proposals geschrieben, waren bei der Polizei, um ein Termin mit einem Polizisten zu machen, haben mit einer Krankenschwester gesprochen und waren einfach nur wirklich glücklich arbeiten zu können! Wir haben gemerkt, dass wir selber einfach losziehen müssen, um hier soviel wie möglich zu machen! Jedenfalls ist dank selbstgemachter Termine der morgige Tag auch schon geplant.

Jetzt fängt es gerade an zu gewittern und der Strom ist auch weg. Mit Stirnlampen gibt es bei uns aber keine Probleme und nachher werden wir uns lecker Brot mit Käse und Salami machen und ein schickes Rührei! Vielleicht noch eine leckere Ananas :D
Wie ihr merkt, geht es uns nach einem Monat in Bushenyi wirklich gut! Heimweh? Fehlanzeige!

Bis nächste Woche!

Eure Franzi :)
Shoppen, shoppen, shoppen


Ausblick vom Hotel :)
Frozen Yoghurt! 


Spaß beim Taxifahren mit hochrotem Kopf


mhmm.. lecker! 



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