Donnerstag, 19. September 2013

Von traditionellem Tanz bis hin zu Boda-Fahrstunden

Da in den letzten zwei Tagen soviel passiert ist, dass ich es womöglich vergesse zu schreiben, habe ich beschlossen heute schon einen neuen Eintrag zu verfassen :) 
Am Dienstag haben wir also endlich unseren ersten selbstgemachten Termin wahrgenommen. Total stolz etwas alleine geschafft zu haben, sind wir zum DPC der Polizei in Bushenyi gegangen. Mit ihm haben wir uns ziemlich lange über Drogenmissbrauch in Uganda unterhalten. Der Polizist war total nett und hat uns auch gleich angeboten uns ein ganzes Team zusammen zustellen, mit denen wir arbeiten können und die mit uns in Schulen gehen würden. Isabelle meinte als wir wieder draußen waren:'' Wow. Voll gut! Dann können die ja mit uns zu Schulen gehen und wir können Razzien machen!'' Razzien machen ist wohl ziemlich unrealistisch, aber die Vorstellung war so lustig, dass wir beide erstmal einen Lachkrampf hatten. Man stelle sich vor: Isabelle und ich, beide weiß (noch nicht mal ansatzweise braun! nix! gar nix!), versuchen mit anderen Polizisten unbemerkt eine Razzia durchzuführen :D 

Kurz darauf haben wir eine Krankenschwester getroffen, die uns zu einer anderen Krankenschwester gebracht hat. Die wiederum arbeitet mit Schwangeren zusammen und hat uns auch gleich angeboten, dass wir jeden Montag kommen können, da sich dort HIV-infizierte Schwangere einfinden, um sich beraten zu lassen etc. Das finden wir total interessant und werden sicherlich das eine oder andere Mal dazustoßen. 

Am Nachmittag haben wir dann auch nur Reports geschrieben und unseren erfolgreichen Tag gefeiert. Im Office war man auch ein bisschen überrascht, dass wir das so gut alleine hinbekommen haben! Überrascht. Sauerei. :) 

Mittwoch haben wir dann ganz normal gearbeitet, sind am Nachmittag jedoch zu Fenja nach Rukarawe gefahren. Dort war eine deutsche Touri-Gruppe und am Nachmittag stand Tanz und craft machen auf dem Plan. In Rukarawe sind Frauen aus umliegenden Dörfern, die zum Beispiel Schmuck herstellen und diesen dort verkaufen lassen. Auf jedem Schmuckstück steht der Name der jeweiligen Frau drauf, so dass diese auch den Erlös bekommt.  Die Ketten waren wirklich ziemlich schön und wir werden auf jeden Fall wiederkommen und welche kaufen! 

Wir haben dann bei den Tanz/Gesangproben von anderen Frauen zugeschaut und schwupps hatten wir auf einmal deren Tanzsachen an und mussten mit proben. Es war total lustig, da wir alle drei echt Stöcke sind. Die Uganderinnen sind da rum gehüpft, haben gejubelt etc. 

Dann haben sie uns noch gezeigt, wie man die schönen Ketten herstellt. Die Perlen werden aus Papier gerollt. Natürlich durften wir das auch gleich ausprobieren und haben es heute auch den ganzen Tag weitergemacht :) 

Die deutschen Touris kamen dann auch ziemlich schnell von ihrem Tee und wir durften unsere Tänze aufführen. Wir drei haben nicht nur wegen unserer Hautfarbe ziemlich rausgestochen, sondern auch durch unsere Größe. Die meisten Uganderinnen haben wir um min. 1 Kopf überragt. 
Das Tanzen hat ziemlichen Spaß gemacht, da es mir auch reichlich egal war, wie ich dabei aussah. Ich habe mir Mühe gegeben und als Isabelle und ich zusammen im Kreis standen und alleine tanzen sollten, haben wir uns angeschaut und einfach drauf losgetanzt :D Es war ziemlich lustig!



Fenja und ich :)

Tanz Tanz Tanz 


Heute sind wir dann ganz normal wieder zur Arbeit. Am Vormittag war nicht viel zu tun und als ein anderer ugandischer Freiwilliger mit seinem Boda kam, haben wir ihn doch gleich mal gefragt, ob er uns das Fahren nicht beibringen kann. Gesagt getan - wir sind zu einem Feld gefahren. Boda fahren ist wie Auto fahren. Alles was man mit den Füßen beim Auto macht, macht man beim Boda mit den Händen. Am Anfang habe ich immer zu viel Gas gegeben, so dass der Motor ziemlich laut aufgeheult hat... Am schönsten war es aber, wenn Ugander vorbeigekommen sind und sie einen angegrinst haben nach dem Motto: ''Ein Muzungu lernt Boda fahren. Wie lustig!''  Jedenfalls war diese Fahrstunde geprägt von Lachkrämpfen, abwürgen, fluchen und cruisen. 
Nach einer Viertelstunde hatte ich zum Glück den Dreh raus und konnte meine Runden ziehen. Isabelle hatte ein bisschen Angst und ist manchmal, beide Beine vom Boda weggestreckt, fluchend losgefahren. Aber auch sie hatte schnell den Dreh raus und zum Schluss haben wir zu zweit noch ein paar Ehrenrunden gedreht. Total begeistert sind wir dann bei Regen nach Hause und überlegen schon, wo wir uns mal ein Boda ausleihen können und wohin wir dann fahren. Aber bis wir uns wirklich alleine irgendwo hintrauen, wird es bestimmt noch ein bisschen dauern :D 

Am Wochenende gehen wir in Entebbe zur nächsten Hochzeit und am Sonntag zu Wahlparty ins Goethe-Zentrum in Kampala. Es wird hier nicht ruhig! Gut so! 

Eure Franzi :)


Erklärungen

Ich fahre!


Und zu zweit 

Sieht doch gut aus oder? :D

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