Montag, 21. Oktober 2013

Unsere Arbeit !

Hallihallo aus dem wunderschönen Bushenyi!

Mir ist aufgefallen, dass ich noch gar nicht so viel über meine Arbeit geschrieben habe. Das werde ich jetzt nachholen.
Wahrscheinlich haben sich die anderen Beiträge dadurch so angehört, als hätte ich nichts zu tun. Das stimmt aber nicht. Am Anfang war es schon so, da wir da erstmal in der Eingewöhnungsphase waren. Die Leute von der Branch wollten uns nicht zu viel zumuten, da wir uns an viele andere Faktoren zuerst gewöhnen sollten, wie z.B. das Klima, Essen, Umgebung etc.
Mittlerweile haben wir uns an das meiste ziemlich gut gewöhnt....vor allem das Essen ist echt der Hammer! Am Anfang mochte ich es echt gar nicht so sehr, aber jetzt lerne ich schon ugandisch zu kochen (wie berichtet) und wenn ich wieder in Deutschland bin, könnt ihr euch auf einiges gefasst machen!!

Jedenfalls haben wir dann richtig angefangen ranzuklotzen. Wir hatten uns viel vorgenommen, aber schnell war auch klar, dass die Uhren hier anders ticken. Zuerst fanden wir es echt mega, dass hier alles so relaxed verläuft, aber irgendwann ist es einem dann auch zu viel geworden. Wir sind aus dieser Art Trance nicht mehr richtig herausgekommen. Das Hauptproblem war auch, dass die Schulen zu der Zeit Ferien hatten. Daher konnten wir keine Dissemination oder ähnliches machen. Also ging unsere Ideenplanung los. Wir haben uns ganz viele Projekte überlegt, Proposals geschrieben und uns mit Verantwortlichen getroffen.
Bis jetzt haben wir auch relativ viel erzielt :) Hier mal eine kleine Liste von Ideen, mit denen wir momentan beschäftigt sind.

1. Aufklärung über Drogen.
    Wir gehen mittlerweile in Schulen und klären die Schüler auf. Manchmal ist jedoch wieder die Sprache ein Hindernis. Wir haben wohl einen ziemlich starken Akzent. Aber das würden wir Deutsche auch sagen, wenn Ugander zu uns in die Schule kommen würden. Daher geben wir uns Mühe so deutlich wie möglich zu sprechen, was manchmal echt anstrengend sein kann!

2. Wir planen den World Aids Day in Kooperationen mit Medizinstudenten. Dafür gehen wir am Donnerstag durch die Klassen, um noch mehr aktive Mitglieder  zu bekommen. Der Tag soll ganz groß werden. Wir planen kostenlose HIV-Tests, kostenlose Kondome und Aufklärung in Schulen sowie Villages.

3. Montags gehen wir, wenn wir es schaffen und keine anderen Temine haben, ins Health Center neben dem Office. Heute waren wir dort und haben mit schwangeren Frauen gearbeitet. Zweimal hat uns eine Krankenschwester gezeigt, wie die Frauen untersucht werden und dann hat sie uns auf einmal den rosa Bogen in die Hand gedrückt und meinte: ''So jetzt macht ihr das mal!''
Mit großen Augen haben Isa und ich uns angeschaut und waren voll begeistert. Also sind wir mit den Patientinnen immer ins Behandlungzimmer, haben uns zuerst die Waden angeschaut (nach Wassereinlagerungen etc.), dann den Blutdruck gemessen (das müssen wir wohl noch trainieren), die Brüste nach Knoten und zum Schluss den Bauch nach dem Köpfchen des Kindes abgetastet. Ganz zum Schluss haben wir dann noch den Herzschlag des Kindes gesucht, was gar nicht so leicht war, da wir keine modernen Gerätschaften hatten sondern nur so eine Art Trichter aus Stahl. Trotzdem haben wir eigentlich immer den Herzschlag gehört. Naja außer einmal. Da hatten wir schon ein bisschen Angst und wir beide haben uns angeschaut und dachten: ''Oh Gott! Hoffentlich ist das Kind nicht tot!''
Die Krankenschwester hat uns nur ausgelacht und meinte, die Frau ist erst im 4. Monat, da kann man den Herzschlag noch nicht hören. Puh, waren wir da erleichtert!

4. Jeden Donnerstag arbeiten wir im Krankenhaus in Ishaka. Das Krankenhaus ist eines der größten Ugandas und wurde vom Präsidenten finanziert. Dort arbeiten ziemlich viele Chinesen, aber wir verfolgen immer einem Arzt aus Kenya, wie Schatten... Der Arzt ist Chirurg und erstellt momentan einen Plan für uns, so dass wir bald auch einmal in einen OP dürfen. Das finde ich besonders spannend und freue mich jetzt schon! Beim zweiten Mal hat der Arzt uns schon Fachgebiete zugeteilt in die wir später gehen sollen. Isa soll in die Pädiatrie gehen, weil sie so ein Sonnengesicht hat! Zitat vom Arzt: ''Isabellaaaa, ich würde dich gerne mal nießen sehen. Das sieht bestimmt süß aus und alle Kinder würden sich dann freuen!''
Ich dagegen soll Chirurgin werden, weil ich anscheinend so wirke, als könnte ich viel abhaben. hahaha. Naja wir werden es nach unserer ersten OP wissen.

5. Klar stehen mittlerweile auch Schulbesuche auf unserer Agenda. Meistens geht es darum, Mitglieder zu gewinnen. Dann halten wir einen kurzen Vortrag über das Rote Kreuz, beantworten Fragen (die meistgestellte Frage war bisher: ''Habt ihr facebook?'') und mit den kleineren spielen wir dann meistens noch Spiele. Das ist oft sehr lustig und wir kommen dann heiser nach Hause.

6. In manchen Schulen haben wir schon einen Sportclub eröffnet. Wir gehen dann einmal die Woche in die Schule und spielen Spiele oder Fußball, Netball oder Vollyball. So können wir uns auch mal bewegen, da das Essen bei uns schon seine Spuren  hinterlassen hat. Kommentare wie: ''Ihr seid ja schon fett geworden'' oder '' Na endlich habt ihr mal zugenommen'' gehören zum Altag dazu wie Stromausfall.  Meistens schauen wir uns dann an und gackern: '' Ey Isa/Franzi! Hat der dich gerade FETT genannt?'' ''Jaaa! Voll lustig und leider wahr!''
Ich muss dazu schreiben, dass das Schönheitsideal hier ''fett'' ist. Fett bedeutet hier Gesundheit, Reichtum im Sinne von genug zu Essen.... Die Leute  meinen das hier als Kompliment. Trotzdem mussten wir uns auch erstmal daran gewöhnen.

Wie ihr merkt, haben wir also doch ganz schön viel zu tun! Nebenbei schließen wir noch Freundschaften mit Ugandern, fahren Boda, versuchen ganz viel Neues zu kochen und noch ein bisschen Sport zu machen.
Erst gestern waren wir mit unserer Chefin joggen, haben Sportübungen gemacht und uns zu Tode geschwitzt. Unsere Chefin ist nicht so richtig unsere Chefin. Jedenfalls fühlt es sich nicht so an. Vielmehr ist sie eine Ersatz-Mama für uns. Am Abend haben wir dann auch noch mit ihr Mensch-Ärger-Dich-Nicht gespielt, unsere Nachbarkinder haben währendessen neben uns gemalt und mir ist wieder aufgefallen, wie viel Glück ich mit Bushenyi habe. Wo kann man in Deutschland schon in einem kleinen Dorf umringt von lauter grünen (so ein grün habt ihr bestimmt noch nie gesehen!) Hügeln und Teeplantagen und so netten Nachbarn leben? Ich glaube, dass ist kaum möglich. Außerdem gibt es ja noch Isa, die immer für Quatsch zu haben ist, genauso wie für ernsthafte Gespräche (gibt es zum Glück nie :D ).

2 Monate sind bereits rum und nur noch 8 Monate sind übrig. Die Zeit vergeht rasend schnell. Bald habe ich Geburtstag, dann ist schon Weihnachten, das Zwischenseminar, Mama, Papa und Caro kommen und dann ist es schon so gut wie vorbei! s
Unsere Abende verbringen wir bereits damit uns nach Unis zu informieren oder zu diskutieren, was wir wohl studieren könnten!

Leider habe ich von dieser Woche nicht so viele Fotos! Daher gibt es eher Landschaftsbilder und Spaßfotos!

Ich hoffe ihr habt eine gute und erfolgreiche Woche und genießt das Leben, so wie ich hier :)

Eure Franzi

3 unserer Zwerge <3

sag ich ja: Schön!

St. Agnes Girls & unsere Chefin :)


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