Montag, 7. Oktober 2013

Wunden basteln und mehr

Die letzte Woche war relativ anstrengend, also genauso wie wir es uns seit langem wünschen! Von Montag bis Mittwoch waren wir vormittags in einem weiterführenden Erste Hilfe Kurs. Ich fand es sehr interessant mal einen ugandischen Erste Hilfe Simulations Kurs zu besuchen. An allen drei Tagen waren wir die ersten 2 Stunden damit beschäftigt, Wunden aus Teig zu basteln. Der Teig war zwar weiß, jedoch haben wir unsere Hautfarbe einfach nicht perfekt hinbekommen. Die Ugander hatten es da ein Stück leichter - sie mussten nur immer Kakaopulver hinzufügen und ihre Wunden sahen zum Teil täuschend echt aus! Dann ging es daran Situationen nachzuspielen. Isa und ich waren mit Abstand die schlechtesten Schauspieler! Wir haben uns zwar Mühe gegeben so leidend wie möglich auszusehen...nur leider hat es nicht so geklappt, wie wir es uns vorgestellt hatten. Dienstag Nachmittag sind wir dann wieder in die Grundschule gegangen und haben da mit Schülern und Lehrern Volleyball gespielt. Es war ziemlich lustig und es tat mir mal wieder gut mich zu bewegen. Mittwoch Nachmittag sind wir zu einem youth-club gefahren. Dort haben die Kinder Crafts gemacht. Körbe, pots und noch viel mehr schöne Sachen! Uns wurde auch der Gemüsegarten gezeigt und wir sollten ein paar Pflanzen bestimmen. Zum Glück hat das einwandfrei funktioniert... Wir fanden es aber echt komisch, als uns ein Freiwilliger der Branch gefragt hat: ''Kennt ihr Kartoffeln?'' oder ''Habt ihr schon mal Honig gegessen?'' Zum Abschluss haben wir noch viele Spiele gespielt und da es sooo viele Kinder waren, sind wir mit heiserer Stimme auf dem Motorrad durch die Teeplantagen nach Hause gedüst. 
Außerdem haben wir uns Pflanzen gekauft. In unserem Copound gibt es leider keinen Rasen und so haben wir die Pflanzen in eine Plastikwanne gepflanzt. Sie sind mittlerweile aber schon halb-tot. Einen richtigen grünen Daumen haben wir also wohl auch nicht - sehr schade! 
Am Donnerstag war dann der ''Franzi-und-Isa-ziehen-alleine-los-Tag''. Wir haben Termine mit Schulen gemacht, wo wir mit unserem eigenen Projekt hingehen wollen (Aufklärung über Drogen). Danach sind wir gleich zur Polizei und haben nach Polizisten gefragt, die uns vielleicht begleiten wollen. Dann gings weiter zur Uni nach Ishaka. Dort wollten wir uns Bücher ausleihen, hatten aber blöderweise unsere Ausweise nicht dabei. Also sind wir nebenan ins Krankenhaus, um nach einem Arzt zu fragen, mit dem ein Vorgänger von uns befreundet war bzw den uns auch eine Vorgängerin empfohlen hatte. Diesen Arzt haben wir dann gleich gefragt, ob wir einmal die Woche im Krankenhaus arbeiten dürfen. Das ''Einstellungsgespräch'' beinhaltete nur die Frage: ''Warum wollt ihr vielleicht Medizin studieren?'' Nach kurzer Erklärung waren wir also an Bord. Der Arzt hat uns das ganze Krankenhaus gezeigt, uns seine Studenten und Kollegen vorgestellt und zum Abschluss gesagt, dass wir immer kommen können, wenn wir Zeit und Lust haben. Freudestrahlend haben wir uns aufs nächste Boda gesetzt und sind zur Mädchenschule gefahren. Dort haben wir nur ein bisschen geplaudert, bevor wir zu unseren Freunden nach Hause sind. Unsere Freunde zuhause sind unsere kleinen Nachbarskinder. Mittlerweile haben sie sich wohl an uns gewöhnt, so dass kein Nachmittag ohne Zerstörung unseres Hauses mehr vor sich geht. Und ich meine zerstören... Am liebsten wird die Küche von oben bis unten geputzt...natürlich mit reichlich Spüli und noch mehr Wasser. Alles in den Mund nehmen ist auch ein super Spiel und Sachen aus Regalen nehmen sowieso. Leider konnten wir in der letzten Woche auch nichts anderes tun, da wir ansonsten ohne Strom in unserem Häuschen saßen. Zwar war Monopoly Spielen im Kerzenschein echt schön, aber mit Strom ist doch so einiges einfacher. Dementsprechend war die Freude groß, als der Strom nach 4 ganzen Tagen wieder da war! 
Freitag hatten wir einen richtigen Einkaufstag! Wir waren Fotos ausdrucken, Essen kaufen und mehr. Am Nachmittag habe ich auf die Kinder unserer Chefin aufgepasst, da ihre Babysitterin abgesagt hatte. Isa war an einer Schule zur Dissemination. Zuerst dachte ich : '' 2 Kinder...kein Problem!'' Naja, aus 2 wurden 3 und aus 3 wurden 6. Als Isa wieder kam sah das Haus aus, als wäre ne Bombe eingeschlagen. Aber es war auch schnell wieder tiptop. Später kam dann ein deutscher Freiwilliger ganz aus der Umgebung und zusammen mit ihm haben wir wieder Samosa gemacht. Um 10 Uhr abends kamen dann Pia und Carla, zwei Freiwillige aus Kampala, an. Wir saßen noch bis spät abends zusammen und haben gegessen und uns ausgetauscht. 
Am nächsten Tag haben wir dann erstmal ausgeschlafen, in Ruhe gefrühstückt und dabei unsere Pläne für den Tag beschlossen. Schnell war klar, dass wir wieder zum Nationalpark wollen, also haben wir unsere Taschen gepackt, ein Auto gemietet und sind losgedüst. Zuerst waren wir wieder in der tollsten Lodge der Welt mit dem besten Ausblick überhaupt. Dort haben wir zu Mittag gegessen und danach sind wir die Hauptstraßen des Parks lang gefahren. Wir haben schon ganz am Anfang wieder Paviane gesehen und 6 Elefanten! 
Abends sind wir müde aber zufrieden zu Max Arbeitsplatz gefahren. Dort haben wir chapati gegessen - so lecker! 
Im Dunkeln sind wir dann auch wieder bei uns Zuhause angekommen und haben noch Spiele gespielt, Fotos ausgetauscht und einfach nur relaxed. Am Sonntag haben wir richtig lange geschlafen. Selbst der Gesang der Sekte nebenan hat uns nichts ausgemacht. Kurz darauf sind wir dann auch aufgebrochen. Wir 4 Mädels Richtung Mbarara und Max zu sich nach Hause! In Mbarara haben wir dann einen Großeinkauf gemacht und danach sind Carla und Pia schon wieder nach Kampala in den Bus gestiegen und Isa und ich in ein Taxi nach Bushenyi. Wir saßen wieder mit zwei anderen Personen auf der Rückbank und mein Fuß ist total eingeschlafen. Ich konnte den gar nicht mehr bewegen, so dass ich den Fahrer gebeten habe anzuhalten. Der Fuß war ein weißer toter Fisch. Kein tolles Gefühl. Nach ein paarmal kam dann das ''erlösende'', schreckliche Kribbeln und weiter ging die Fahrt. 
Zuhause hatten wir dann kurz Zeit zum Umziehen, bevor wir mit unserer Chefin zu einer Party in einer Mädchenschule gefahren sind. Dort wurde gegessen, getanzt und wir hatten eine Menge Spaß - selbst als wir alleine vorne ''vortanzen'' mussten. Das finden wir mittlerweile nur noch leicht peinlich. 
Zuhause gab es nach einer Woche mal wieder eine Folge Greys Anatomy mit einem schönen Sonnenblumenbrot mit Käse und Gurke. Uns geht es einfach zu gut! 

Das Wochenende war wirklich sehr schön, da Carla und Pia uns nochmal darauf aufmerksam gemacht habe, wie schön unsere Landschaft hier ist - die kleinen, vielen Hügel, die riesigen Teeplantagen. Uns hat es schon gut getroffen.

Heute, am Montag, sind wir dann voller Tatendrang ins Office. Haben Reports und Statistiken geschrieben, unser erstes eigenes Mitglied rekrutiert und mit den Kiddies hier gespielt. 

Die nächsten Tage werden ziemlich anstrengend. Morgen halten wir das allererste Mal unsere Aufklärung über Drogen und wir sind soooo mega mega aufgeregt! Dann werden wir noch Donnerstag das erste Mal im Krankenhaus arbeiten, was auch mega aufregend ist! Mal sehen, wen wir zum Operieren finden. Blinddarm wäre nett. Außerdem haben wir noch viele andere Termine und am Wochenende wollen wir zu Claudia und Pascal nach Fort Portal fahren! 

Ich wünsche Euch allen ebenfalls eine wunderschöne Woche und vor allem meinen Mädels, die heute mit der Einführungswoche an der Uni beginnen! 

Eure Franzi :)
Ausblick von der lounge



unsere Blumen :)

Brandwunde


Teeplantagen

wunderschönes Bushenyi :)

carla, ich, isa, pia

carla, isa ich

nationalpark


schnittwunde

youth-club

youth-club


mädchenschule







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