Sonntag, 24. November 2013

So leben wir hier...

Nachdem heute genau 1/3 der 10 Monate um ist (was? So lange bin ich schon hier??) möchte ich Euch nun endlich mal unser ganzes Haus vorstellen. Nachdem der Kammerjäger da war und wir endlich alles so einrichten konnten, wie wir wollten, ist unser Haus ein schöner Platz zum entspannen und ein Rückzugspunkt für uns geworden.

Unser Haus steht zusammen mit fünf anderen Häusern in einem Compound, also umgeben von Mauern auf denen sich aufgespitzte Glasscherben befinden. Der Compund ist durchgehen gepflastert und ganz am Ende gibt es sogar Latrinen, die aber hier von niemanden genutzt werden, da es westliche Toiletten in den Häusern gibt. 

Drei Häuser stehen in einer Reihe. Unser Haus ist eines der beiden ersten Häuser und wir haben eine minimini-Veranda, die aber nicht genutzt wird. Wir arbeiten ja auch viel. Eigentlich ist die Eingangstür hinterm Haus, aber wir benutzen immer die Tür auf der Veranda. Warum? Bequemlichkeit. 

Wenn man also ins Haus kommt, steht man in unserem Wohnzimmer. Hier haben wir auch letztens den neuen Boden verlegt sowie die Möbel umgestellt und die Wände mit Fotos vollgeklebt. Mit Hilfe von Nägeln, die schon vorher in der Wand waren, haben wir uns eine kleine Garderobe gezaubert. Der Mittelpunkt des Wohnzimmers ist unser sehr bequem aussehendes Sofa und die dazugehörigen Sessel. Lange kann man darauf leider nicht sitzen und deshalb ist es gut, dass wir noch einen kleinen runden Esstisch mit zwei dazugehörigen Stühlen haben. Dort sitzen wir immer, wenn wir mal von Zuhause aus arbeiten oder abends skypen etc. Zum Essen wird eigentlich immer unser Wohnzimmertisch genutzt. Das hat sich bei uns so eingebürgert. 

An der Wand hinter unserem Sofa befindet sich unsere immer größer werdende Fotowand. Zuerst wollten wir nur Fotos von unseren Familien, Freunden und mehr aufhängen. Doch das sah dann doch ein bisschen kahl aus. Also haben wir noch Fotos aus Uganda ausgedruckt und sie außen herum gehängt. So sind alle unsere Liebsten im Mittelpunkt und trotzdem verlieren wir unser jetztiges Leben nicht aus den Augen. 

An einer anderen Wand hängen kleine sehr künstlerische Gemälde. Ganz am Anfang haben wir uns vorgenommen jeden Tag ein kleines Bildchen zu malen. Die ersten sehen auch noch sehr schön und vor allem bunt aus, doch mittlerweile hängen wir mit dem malen immer hinterher und so schön sind sie leider auch nicht mehr. Hoffentlich kommt bald nochmal ein kreativer Schub! 

Wenn man in der Verandatür steht und ins Wohnzimmer schaut, liegt gegenüber die Küche. Dort befindet sich die eigentliche Haustür. Unsere Küche ist klein aber fein. Wir haben einen Gaskocher, der schon in Flammen stand, ein Regal, dass Dank unseres riesen Magens immer gut gefühlt ist und ein Kühlschrank, was hier nicht selbstverständlich ist! Unser Regal hat auch ziemlcih viele nicht-ugandische Spezialitäten aufzuweisen: 
So gibt es Dank meiner Mädels in Deutschland :
-Brotbackmischung
-weiße Schokolade mit Erdbeeren (OH MEIN GOTT! WIE TOLL *:*)
-Schweinefleisch in herzhafter Bratensauce mit Apfelrotkohl und Kartoffelpürre (konserviert und schweißverpackt) (mal schauen, wann wir uns da heran wagen) 

Dank diverser Paketsender beherbergen wir mittlerweile: 
-ganz tolle Tütensuppen (von Linsensuppe über Hochzeitssuppe bis hin zu Buchstabensuppe)
-schweißverpackter Schinken und andere Wurstsorten 
und natürlich ganz viele Süßigkeiten

Ansonsten ist unsere Küche meistens unser schmutzigster Raum. Nach dem Kochen sind wir manchmal..eher häufig so erschöpft (schließlich sind wir ja Kochanfänger), dass das Saubermachen um einen Tag verschoben wird. Zwischendurch gibt es dann Phasen, wo wir alles auf einmal ordentlich haben wollen. 

Von dem Wohnzimmer gehen jeweils nochmal zwei Türen ab. Eine rechts und eine links von der Küche und der Eingangstür. 
Von der Eingangstür gesehen ist die linke Tür von Isa. Dort hat sie dann ihr Schlafzimmer sowie Badezimmer. Rechts ist also mein Zimmer. Mein Zimmer ist ein Stück größer als Isas. Wir haben beide ein Doppelbett und Holzbretter (Schrank). Isa hat außerdem noch einen Schreibtisch, wohingegen ich noch ein Einzelbett habe. Unter unseren Betten liegen dann auch noch Doppelmatrazen, so dass wir genügend Schlafplatz haben, wenn wir großen Besuch bekommen. Mein Bett ist fast so gemütlich wie Zuhause in Deutschland und ein lauschiges Plätzchen zum Lesen. Mein Badezimmer ist relativ groß. Ich habe eine normale Dusche (leider nur mit kaltem Wasser), Waschbecken und eine westliche Toilette. Isas Badezimmer ist genauso groß. Sie hat noch einen schönen Spiegel. Meiner ist letzte Woche leider kaputt gegangen - ich habe ihn doof hingelegt und Isa ist er doof heruntergefallen, so dass Isas Spiegel im Moment immer herumgereicht wird.

Leider ist hin und wieder mal Ausnahmezustand pur in unserer Wohnung! Als wäre eine Bombe eingeschlagen. Doch dann räumen wir schnell alles auf und schwupps sieht es wieder schön aus :)


unser Tor 

















So, das war ganz kurz unser Häuschen! Jetzt zur vergangenen Woche. Wir haben wieder Schulen besucht, Reports geschrieben, waren im Krankenhaus und haben unser Projekt weiter vorangetrieben. Sozusagen eine ganz normale Woche.

Als wir am Freitag zu einer Schule, zusammen mit einem ugandischen Freiwilligen, gefahren sind, haben wir das Motorrad der Branch genommen. Eigentlich ist das nur für zwei Personen, aber wir fahren immer zu dritt! Jedenfalls war auf dem Weg eine Polizeikontrolle. Wir haben knapp einen halben Kilometer vor dieser gehalten und einen Plan geschmiedet, wie wir mit drei Personen da durchkommen. Der Plan sah vor, dass wir sagen wir hätten einen Notfall! Wir hatten ja unsere Rot-Kreuz-Westen an. Dem ugandischen Freiwilligen, der uns fuhr, ist dann auch noch aufgefallen, dass er keinen Führerschein dabei hat. Isa und ich waren aber der sicheren Meinung, dass da ja nichts passiert. Wir haben schließlich einen Notfall.
Also sind wir auf die Polizeikontrolle losgedüst (hatten ja nen Notfall).
1. Fehler: wir haben nicht vor der Kontrolle gehalten, sondern erst danach
Leider haben wir nicht damit gerechnet, dass der Polizist ganze zwei Meter groß war und durch die Zähne sehr sehr böse zischen konnte und er hatte einen Blick drauf, der uns echt eingefroren hat. Da waren Isa und ich dann ganz, ganz still. Wir haben höchstens mal gesagt: ''Sag du es!'' ''Nein! Sag du!''
2. Fehler: der Polizist hat uns zischend gefragt, wohin wir fahren. Isa und ich im Chor: '' Zu einer Schule''
Dümdüm! Das wars dann mit dem ''Notfall''; der ugandische Freiwillige hat sich nur an den Kopf gefasst....

Zum Glück hat der Polizist ein Auge zugedrückt, meinten aber wir sollen uns ein Taxi nehmen. Klar! 10 meter hinter der Kontrolle sind wir schnell aufs Motorrad gesprungen und weggedüst! Der ugandische Freiwillige hat sich dann noch in der Schule angekommen über uns lustig gemacht und wir mussten uns daraufhin alle kaputt lachen.
Auf dem Rückweg haben wir dann kurz vor der Kontrolle ein Auto angehalten und die haben mich mit durch die Kontrolle genommen und Isa ist auf dem Motorrad nochmal durch die Kontrolle. Dieses Mal ist nichts passiert!

Auf jeden Fall war das mal wieder eine lustige Action, die uns lange in Erinnerung bleiben wird!

In der nächsten Woche wird es nochmal echt anstrengend. Wir bekommen Besuch aus Namibia, müssen Infos für unser Projekt aus Kampala auswerten und noch viel viel mehr!

Bis ganz bald!
Eure Franzi

                                 
                                     Kein Internet-da kommen wir schonmal auf komische Ideen :D

                                

                                 




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